Montag, 22. September 2014

Hochwald Gourmet Marathon in Saarbrücken, mein erster 21,097er

Es war soweit. Mein nächstes Läuferziel stand an. Einen Halbmarathon absolvieren. Was liegt da näher als in Saarbrücken beim Hochwald Gourmet Halbmarathon zu starten.
Eigentlich wollte ich dieses Ziel nach hinten verlegen, da ich, bedingt durch die Wildcard für Ferropolis, mir nicht noch zusätzlich solch eine körperliche Anstrengung antun wollte. Irgendwann im Juli überlegte ich es mir doch anders und ich meldete für diese Veranstaltung.
Meine Startnummer
Beim Hochwald Gourmet Halbmarathon steht nicht nur das Laufen auf dem Programm, abgerundet wird diese Veranstaltung von einem Gourmetmarkt, der sich über zwei Tage erstreckt. Als Zielverpflegung gab es kleine kulinarische Highlights, zubereitet vom Sternekoch Cliff Hämmerle. Es gab u.a. Gurkensmoothie, Flammkuchen, Schokobanane, verschiedene Kuchensorten usw.
Beim Abholen der Startunterlagen am Samstag, hatte ich bereits die Gelegenheit, den Markt zu besuchen. Dort gab es ebenfalls verschiedene Delikatessen zum Essen und Trinken.



Aufbauarbeiten für den Gourmet-Halbmarathon

Tblisser Platz mit dem Staatstheater im Hintergrund


Am Sonntag, traf ich mich mit Kersten an der Saarbahnhaltestelle "Rastpfuhl", dort ließen wir unsere Autos stehen und fuhren mit der Bahn ins Zentrum. Dieses Vorgehen werde ich jetzt immer bei Laufveranstaltungen in Saarbrücken machen. Die Fahrt dauert knappe 10 Minuten und ich spar mir die lästige Parkplatzsuche aber auch die hohen Parkgebühren.
Von der Haltestelle "Johanneskirche" gingen wir quer über den St. Johanner Markt zum Tblisser Platz am Theater. Dort spielte sich alles ab. Der Veranstalter organisierte auch ein großes Rahmenprogramm, mit Livebands, Interviews, Showcooking u.a. mit Sternekoch Jens Jakob. Als wir am Theater ankamen, lief gerade die "Große Radio Salü Mitkochshow" mit Radio Salü Küchenchef Uwe Zimmer. Diese Show wurde sogar live ausgestrahlt.
Diesen Lauf nutzten viele als Jahreshöhepunkt, dadurch sahen wir viele Laufbekanntschaften. Patrick wartete bereits auf uns. Zuerst noch aus den " Ausgehklamotten" raus und die Taschen abgeben.
Allmählich wurde es Zeit. noch ein schneller Toilettenbesuch und es ging zur Startaufstellung. Auf dem Weg dorthin. traf ich noch Jasmin, auch eine Bloggerin, mit der ich in Ferropolis schon gelaufen bin. Noch das ein oder andere Wort gewechselt, aber es wurde Zeit.
Mein Ziel war es heute einfach nur ins Ziel zu laufen. Da ich seit August kaum mehr was getan hatte, setzte ich meine Zeit bei 2:30 Stunden. Alles darunter wäre saugut. 
Außer einen 9 km Lauf von der Arbeit nach Hause und vorige Woche den Versuch so weit zu laufen, wie es geht, lief ich seit Ferropolis gar nicht mehr. Der weite Lauf endete bereits mit Wadenschmerzen bei 13 km und ich "wanderte" danach nach Hause. Es waren also schlechte Vorraussetzungen für den Start. Aber bezahlt ist bezahlt und abbrechen kann ich immer noch.
Bei bestimmten Läufen gibt es sogenannte Zug- und Bremsläufer. Diese Läufer haben die Aufgabe das Feld in einer bestimmten Zeit zu ziehen oder zu bremsen. Normalerweise sind die Zeiten in 15 Minuten Schritten ausgelegt. Auch bei diesem Lauf gab es solche. Alle gekennzeichnet mit einem Luftballon und der entsprechenden Zielzeit. Leider gab es keinen mit meiner Zeit (2:30 Stunden). Ich entschloss mich dem 2:15 Stunden Läufer anzuschließen. Ab jetzt fand man mich immer in der Nähe der Luftballonträgerin, zumindest beim Start.
Der Startschuss fiel und die Läufer setzten sich in der Straße "Am Stadtgraben" in Richtung Wilhelm-Heinrich Brücke in Bewegung. Bereits jetzt bemerkte ich, das der Start bei einem Zugläufer sehr angenehm ist. ich ging nicht zu schnell an und meine Pace lag bei angenehmen 6:15 Minuten. Wir liefen am Saarländischen Landtag, durch die Franz-Josef-Röder Straße, vorbei, in Richtung Bismarckbrücke.  Diese überquerten wir und es ging runter zur Saar an den Leinpfad. Noch immer hing ich am Zugläufer, mein Dieselgeschnaube war immer noch nich eingeschaltet. Bis jetzt ein angenehmes Laufen. Auf dem Leimpfad lief das Feld in Richtung Ostspange. Kurz bevor wir die erreichten unterquerten wir rechts die Autobahn und die Strecke führte in die "Kossmannstrasse" in den Ortsteil St. Arnual. Hier gab es auch den ersten Verpflegungspunkt. Auf Grund der schlechten Erfahrung beim StrongmanRun, verzichtete ich bis dahin auf jegliches Isotonisches und nahm Wasser und ein Stück Banane zu mir. Die ersten 3,5 km sind geschafft. Ich lief immer noch im Wohlfühlmodus hinter dem 2:15 Zugläufer. Vielleicht schaffe ich doch eine Zeit unter 2:30 Stunden, das wäre toll, schoss es mir bereits jetzt durch den Kopf.
Wir liefen wieder zurück in Richtung Stadtzentrum, erneut über die Bismarckbrücke und die Franz-Josef-Röder Strasse. An der Wilhelm-Heinrich Strasse bogen wir ab, durchliefen diese, bis wir an der Eisenbahnstrasse raus kamen. Ich war immer noch fit und schmerzfrei. Die Strecke führte nun von der Eisenbahnstrasse zurück in die Hauptgeschäftsstrasse und Fußgängerzone "Bahnhofstrasse" und den "St. Johanner Markt". Hier waren neben Start und Ziel die meisten Zuschauer, die die Läufer lautstark anfeuerten. Es gab auch eine Sambaband in der Mitte der Bahnhofstrasse. Bei diesen Klängen wachsen Dir Flügel. Wie es sich für den St. Johanner Markt gehört, mit den vielen Kneipen und Restaurants, war hier der nächste Verpflegungsposten. Kilometer 7 war auch passee. Und wo lief ich? Immer noch in Reichweite der 2:15 Stunden Zielzeit. Wow.
Wir bogen nach rechts ab und danach in die Bismarckstraße. Hier waren wiederum die Straßen für uns Läufer gesperrt. In der Straße "Am Staden" standen die Villen Saarbrückens bevor es wieder in die Bismarckstrasse mit Wendepunkt Höhe Wasser- und Schifffahrtsamt ging. Noch ein kurzes Stück zurück. An der Undine, ein bekanntes Saarbrücker Restaurant mit Stützpunkt eines Rudervereines, ging es wieder an die Saar. Dieses Mal auf der rechten Seite entlang. Die grüne Lunge, der Staden, passierten wir und allmählich kam das Staatstheater in Sichtweite. Noch einen kurzen Stich hinauf, wir befanden uns wieder " Am Stadtgraben" bzw. Start und Ziel oder Verpflegungspunkt 3 bei Kilometer 10,5.

Streckenverlauf
Quelle: www. gourmet-marathon.de

Der 2:15 Stunden Zugläufer hatte nur einen geringen Vorsprung. Meine Traumzeit war nur noch 10 und einen halben Kilometer von mir entfernt.
Die zweite Runde kam für mich und es lief für mich wie geschmiert. Die Wade machte keine Mugge, es lief. Ich nahm noch ein ultraSport Energie Gel zu mir. Am vierten Verpflegungspunkt, also bei 14,5 km lief es allerdings nicht mehr so gut. Ich musste den Zugläufer ziehen lassen. Meine Pace lag nun zwischen 6:30 und 6:40 Minuten/km. Immerhin unter den angepeilten 7 Minuten. Sollte ich jetzt nicht komplett ein- bzw. abbrechen, würde es eine bessere Zeit als angepeilt werden. Ich lief und lief, aber von Kilometer zu Kilometer wurde es schwieriger. Irgendwann lief ich den Kilometer in 7 Minuten. Verdammt ich breche ein. Bei Kilometer 18 raffte ich mich nochmals auf. Ich schaffte den Kilometer knapp unter 6:45 min. Beim Wendepunkt Höhe Undine sah ich auf einmal Carmen. Carmen ist wie ich ein offizieller StrongmanRun Blogger und als Batschqueen bekannt. Mit ihr lief ich einige Kilometer in Ferropolis, bevor meine Wade zu machte und ich langsamer machen musste.
Nur wo kam sie jetzt her. Läuferisch ist sie stärker wie ich und in Kersten's Bereich angesiedelt. Überholt hatte ich sie nicht, das müsste ich gemerkt haben und nach mir gestartet, ist Carmen auch nicht. Das hätte ich auch gemerkt. Mein nächster Gedanke war: Carmen ist fertig und mach noch nen kurzen Regenerationslauf. Ich hielt mein Tempo bei und lief weiter. Im Ziel sehen wir uns ja.
Noch knappe 2 km bis dahin. Meine Pace wurde wieder besser. Beim letzten Kilometer legte ich noch einen Gang drauf.  Die Zuschauer wurden wieder mehr und das Ziel rückte näher, noch der kurze Anstieg am Parkhaus und es ging auf die Zielgerade am Stadtgraben, durchs Ziel
Super mein erster Halbmarathon gefinished. Leicht geschafft, aber glücklich. Ich wartete noch auf Carmen. Sie kam knapp nach mir ins Ziel. Wir unterhielten uns, dabei stellte sich heraus, das ich Carmen in der Dixi-Street überholte. 
Wir gingen gemeinsam zur Zielverpflegung, erst einmal zwei Flaschen Gründels fresh. Jetzt hieß es anstehen. Leider war der Stand ein bisschen unterproportioniert und nach längeren warten gab es leckeren Quetschekuche und Flammkuchen. Die Warterei hatte sich gelohnt. Ich verabschiedete mich von Carmen, wird treffen uns in drei Wochen in Bexbach wieder.

Zielverpflegung

Meine Wade hielt, die Investition in CEP Kompressionsstrümpfe hatten sich gelohnt. Noch schnell ins Theater meine Tasche abholen und rein in die trockenen Kleider.

Geschafft

Übrigens meine Bruttozeit lag bei 2:18:11,9 Stunden ( Nettozeit: 2:17:23,6). Ich belegte den 92. Platz in der Klasse M40, sowie den 568. Gesamtrang bei den Männern. In der Gesamtwertung aller Teilnehmer reichte diese Zeit für Platz 763.



Das ganze Drumherum bei dieser Veranstaltung, ob es das Feeling auf der Strecke oder der Zieleinlauf war alles super organisiert. Allem in allem eine gelungene Veranstaltung.

allen freiwilligen Helfer, egal ob Streckenpersonal, DRK, Feuerwehr oder THW. Ihr habt einen tollen Job gemacht

ohne freiwillige, ehrenamtliche Helfer geht es nicht
DANKE

Ein kleiner Nachteil hatte dieser Lauf doch. Im Laufe des Tages kamen Gerüchte auf, wonach dies der letzte Gourmet-Halbmarathon war.  "Man muss es deutlich sagen, die Zukunft dieses Laufes ist sehr ungewiss. Wir würden ihn gerne weiterführen, doch man muss auch realistisch sein. Es fehlt an Unterstützung, und die an allen Ecken und Enden. Sei es von der Stadt Saarbrücken oder von Sponsorenseite. Ich will heute noch nicht den Schlusspunkt verkünden, denn bis zum nächsten Jahr kann noch viel passieren. Bleibt es aber auf diesem Stand, war dies heute der letzte Hochwald Gourmet-Halbmarathon -zumindest in Saarbrücken", erklärte Ralf Niedermeier (Geschäftsführers der ausrichtenden Agentur niedermeier+ Marketing PR Events GmbH).
Ich hoffe nur, das sich eventuell der ein oder andere Sponsor noch findet, denn solch ein Lauf braucht die größte Stadt des Saarlandes.

Meine nächsten Läufe werden wieder spaßig und batschig.
Der Heggestorzelauf, Sofis-City-Cross, Toughrun und StrongmanRun in Luxemburg gehe ich die nächsten vier Wochenenden an. Alles Trail- und Hindernisläufe. Mal abwarten wie es wird.

Was tat sich noch? 
Ich tat es dem HSV gleich, ich wechselte meinen Trainer bzw. das Fitness-Studio. Zusammen mit Nadine trainieren wir jetzt in Püttlingen im Fit&Gesund. 


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