Mittwoch, 22. Oktober 2014

StrongmanRun Teil 3, diesmal geht es nach Luxembourg

Am Samstag um 14.30 Uhr war es soweit. Es begann nicht nur mein zweiwöchiger Herbsturlaub, nein auch Nadine wartete bereits an der C-Gro auf mich. An Bord unseres Autos hatte sie nicht nur eine leckere Portion Nudeln vom Riggimann sondern auch ein wenig Gepäck. Wir starteten in Kurzurlaub. Ziel 1war Luxemburg, denn ich hatte, beim Lifestyle Magazin des Trierischen Volksfreund, zwei Wildcards für den FISHERMAN'S FRIEND STRONGMANRUN in Differdange/Luxemburg gewonnen. Was liegt da näher, als diesen grandiosen Gewinn gleichzeitig mit einem Kurzurlaub zu verbinden.
Die Nudeln wurden von mir bereits während der Fahrt verspeist, Nadine fuhr ja. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir die Stadt Differdange (Differdingen). Bereits jetzt war ersichtlich, das sich Teile des Laufes in der Stadt abspielten. In der Halle des städtischen Fuhrparks war die Startpaketausgabe.



Auch die obligatorischen Brooks Run Happy Tatoos waren Pflicht
Neben meiner Startnummer, erhielt ich noch meinen vorbestellten StrongmanRun Rucksack. Wir blickten uns ein wenig um und sahen bereits zwei der 15 Hindernisse, eine kleine Wasserrutsche und das Schaumbad. 


Nach diesem kleinen Spaziergang in Differdange, sowie einem kurzen Zwischenstop bei einem Discounter, fuhren wir weiter  nach Belval. Von dort brachten Shuttlebusse am Veranstaltungstag Teilnehmer und Zuschauer nach Differdange.
Genug "organisatorisches", wir fuhren zurück nach Luxemburg-Stadt, denn dort hatten wir uns für zwei Nächte im Hotel "Doubletree by Hilton". Ein 19-stöckiges ★★★★Hotel eingemietet.  Neben dem großzügigen Zimmer, konnten wir auch die Wellnessanlage mit Swimming-Pool, Sauna und Fitnessstudio nutzen. Auch ein reichhaltiges Frühstück war inklusiv.



Nach dem Check-In und dem Koffer auspacken, machten wir uns auf den Weg zur Wellnessetage. Wir sahen uns das Fitnesstudio (alles neue Cardiogeräte und Hanteln) an und suchten dann das Schwimmbad mit Sauna. Leider war die Sauna in den jeweiligen Umkleiden integriert. Ein gemeinsamer Saunagang war also für uns ausgeschlossen. Na ja, es gibt schlimmeres. Wir nutzten nun eben das Schwimmbad (ein 15 x 5 m Becken) und schwammen einige Bahnen. Schön war es. Schade, das war auch gleichzeitig unser letzter Besuch des Schwimmbades für unseren Aufenthalt. Aber wir waren ja für was anderes im Großherzogtum. Noch was kleines gegessen und ab in die Federn.
Sonntag, 7.00 Uhr, der Wecker ist ein A...loch und schreit. Aufstehen, frühstücken, StrongmanRun, Abendessen, schlafen. Das war mein Ablauf an diesem Sonntag.
Das mit dem Aufstehen hat schon mal geklappt. Im Restaurant am tollen Frühstücksbuffet für den bevorstehenden Lauf gestärkt. Es gab Brötchen, Honig, Marmelade, Nutella, Naturjoghurt, Kirikäse und so weiter und sofort. Nach diesem ausreichenden Mal, nochmals kurz aufs Zimmer, die Tasche geschnappt und wieder Richtung Belval. Dort trafen wir uns mit Monya und ihrem Lebensgefährten Thorsten. Ja der aufmerksame Blogleser sagt jetzt: " Irgendwie ist Monya falsch geschrieben, die ganze Zeit erscheint Monja so!" Also laut Personalausweis wir Monya mit y geschrieben, nur sie selbst weiß das nicht und schreibt es mit j. Ich werde mich beugen und die inoffizielle Schreibweise weiterführen, also mit j.
Da ich ja zwei Wildcards gewonnen hatte, erhielt Monja eben die zweite. Sie sollte auch mal in den Genuss eines solchen Laufes kommen, aber auch ich war dann nicht alleine unterwegs. Wir fuhren nun zu viert mit einem Shuttlebus nach Differdange. Die Stadt war größtenteils abgesperrt. Es drehte sich alles nur um den Lauf. Bereits jetzt ein geiles Feeling. Wir erkundeten noch ein bisschen die Stadt und natürlich die Hindernisse. Nadine überlegte, wo sie sich nachher für uns zum anfeuern noch postiert, bevor Monja und ich uns umzogen. Richtig, wir sind in unseren altbewährten Nonnenkostümen gestartet.
Um 12.00 Uhr war offizieller Start. Auf Grund des kleineren Starterfeld gegenüber dem Lauf am Nürburgring (nur knapp 3000 Starter), ging es für uns auch zügig über die Startlinie. Wir liefen die ersten 1,5 km durch die Straßen von Differdange. Selbstverständlich waren bereits jetzt viele Zuschauer bzw. Anwohner an der Strecke. Beeindruckend. Es folgte Hindernis 1, MOUNT NEVEREST. Ein steiler Anstieg über Wiesen bzw. Weidefelder. Teils mit einigen nicht nummerierten Hindernisse in Form von Kuhfladen. Hier kam es zu einem kurzen Stau, wegen einer Engstelle, ansonsten gab es an diesem Berg keine Probleme. Wir meisterten ihn im schnellen Gehen, um unsere Kraft zu sparen. Nach dem Nadelöhr konnten wir auch schon laufen, so das unsere Zielkilometerzeit von unter 10 Minuten nicht gefährdet war.
Nachdem wir wieder fester Boden unter den Füßen hatte, sahen wir auch schon RUBBER LUCK, welches das zweite Hindernis war. Diese Übung war mir schon vom Nürburgring bekannt. Es waren 6 Baumstämme und auf die wurden Reifen aufgezogen. Wir hatten die Möglichkeit über oder unter der Reifen-Baumstammkombination zu klettern oder zu kriechen.  Ich entschied mich für eine Rollvariante. Dafür legte ich mich mit meinem Bauch auf die Reifen und rollte mich drüber. Der Vorteil der Variante war, das die Konstruktion immer auf meiner Bauchhöhe war und ich dadurch enorm Kraft sparte. Eigentlich war dies einer meine weniger geliebten Hindernisse, aber dadurch, das es diesmal am Anfang war und ich noch Kraft hatte, war es sehr einfach zu meistern und Spaß machte es auch.
Es wurde nun Zeit für den ersten Verpflegungspunkt. Der ließ auch nicht mehr lange auf sich warten. An allen dieser Stopps gab es Wasser, Isogetränke, Banane, Orangen und Müsliriegel in Hülle und Fülle. Ich rief Monja zu: "Nimm mit was du nehmen kannst!" Irgendwie hat sie das missverstanden oder die Taschen zum Reinmachen vergessen. Am nächsten Hindernis hatte sie immer noch einen Müsliriegel in der Hand und wusste nicht wohin.
Die Hindernisse 3,4,5 und 6 waren bei sogenannten Hot-Points. Das heißt der Veranstalter hat dies Punkte für die Zuschauer eingerichtet, damit die auf engsten Raum mehrere Hindernisse erreichen und ansehen können. Super durchdacht. Insgesamt gab es drei dieser Hot-Points und sie waren alle gut besucht.
Auch wir erreichten diesen "heißen Punkt". Die 4 aufeinanderfolgenden Hindernisse hießen: THE CRAWLER, UP AND DOWN, THE MUDPACK & COMEBACK MOUNTAIN. Bei THE CRAWLER mussten wir das erste Mal auf die Knie und das gleich fünfmal. Es waren insgesamt fünf Felder von einer Länge von jeweils fünf Meter und einer Höhe von 90 cm. Im ersten Feld war es matschig, ein Wohltat für die Knie. In Feld zwei wurden wir von oben mit Wasser berieselt und von unten war es dadurch erneut matschig. Das dritte Feld war spannend. Wortwörtlich, denn von oben hingen Elektrozaunfäden hinab. Na ja nicht so schlimm, bin ich ja gewöhnt von den zwei Läufen in Deutschland. Nur irgendwie waren die Fäden länger oder es war feuchter. Auf jeden Fall bekam ich gegen Ende des Feldes einen Stromschlag. Meine Fresse das tat weh, genau am linken Schulterblatt. Erschrocken, falsche Bewegung und Zack, jetzt waren die Beine dran. Kacke, schnell weiter auf dem Bauch robben und raus. Neben mir Schreie, auch einige Mitbewerber hat es erwischt. Monja kam unbeschadet durch, aber es kamen ja noch Feld 4 und 5. Das vierte war gleich wie das zweite, also Wasser von oben, Matsch von unten. Feld 5, war wie sollte es anders sein, wieder das mit dem Strom. Dieses Mal geschafft ohne unter Spannung zu stehen. Gott sei Dank. Es folgte UP AND DOWN. Auch mir von den beiden deutschen Läufen bekannt und auch von mir gehasst. Wie der Name sagt es geht zuerst UP (hoch) und DOWN (runter). In Luxemburg müsste es jedoch heißen down and up, da dieses Einlage mit krabbeln begann. Es war wiederum ein 5 m langes Feld mit einer Höhe von 90 cm, allerdings ohne Wasser oder Strom. Allerdings konnte es passieren, das man in einen Kuhfladen griff, schließlich waren die Hindernisse auf einer Kuhweide. Nach dem Down ging es Up, also hoch. Dafür hatte der Veranstalter eine Holzkonstruktion, die aussah wie eine Stehleiter, aufgebaut. Schnell auf der einen Seite auf 2 m Höhe hinaufklettern, überwinden und dann wieder hinunter. Weiter ging es wieder runter auf alle viere und dann wieder über die Holzkonstruktion. Das ganze ging fünfmal hintereinander von statten. Auch hier war das Positive, das dieses Hindernis bereits am Anfang steht, denn auch dieses kostete mich immer viel Kraft. THE MUDPACK stand an. Es gab Schlamm, jippieh. Ein fast 30 Meter langes Schlammfeld mussten wir durchlaufen bzw. -gehen. Aber was war das? Ein Helfer sperrte den Einstieg mit Flatterband. Warum, das sahen wir jetzt. Bei einigen Teilnehmer kam es zum GAU (größter anzunehmender Unfall), ihre Schuhe verschwanden im Matsch und kamen nicht mehr wieder. Sie mussten sie ausgraben und damit es nicht so viele "Wellen" entstehen, wurde das Hindernis kurzer Hand gesperrt. Ein toller Service. Damit wir keine Zeit verloren, gingen wir am Rand entlang und störten damit nicht die Schatz- bzw. Schuhsucher. Auch hier ging der Matsch bis zu den Schienbeinen. Aber unsere Schuhe hielten, dank der Marathonschnürung. Das letzte Hindernis folgte, COMEBACK MOUNTAIN. Aber bevor es zum Berg zurückging, hatte ein Sponsor noch eine Sprintwertung hinzugefügt. Auf einer Strecke von 150 m hieß es, lauf, als wenn der Teufel hinter Dir her ist. Was leichter gesagt, als getan ist. Denn die Strecke begann noch im Auslauf des MUDPACK und es war dort immer noch knöcheltief batschig. Der Zieleinlauf nach150 m war auch nicht wirklich machbar, denn es staute sich vor dem ersten richtigen Kletterhindernis. Auch hier wurde, wegen Verletzungsgefahr, die Teilnehmer nur in Gruppen aufs Hindernis gelassen. Dies bedeutete für uns ein 10-minütige Zwangswartepause. Nach dieser Pause öffnete sich für uns aber irgendwann auch das Band. Zuerst mussten wir auf Strohballen und dann auf einen Überseecontainer. Von diesem Container ging es über ein Netz auf zwei übereinander gestapelte Container (d.h. wir befanden uns nun auf 5 m Höhe). Von hier oben mussten wir erneut über Strohballen wieder hinunter. Geschafft und erledigt. Ein bisschen Muffesausen gab es schon, denn ich habe ja Höhenangst. Nun mussten wir die Wartezeit wieder herausholen. Zum Glück ging es jetzt bergab. Wir ließen es rollen. Und immer wieder tolle Anfeuerungen der Zuschauer und diverse Amen Rufe bzw. Segnungen von uns Nonnen. Irgendwann bemerkten wir auch zwei Frauen, welche uns mit dem Lied "Halleluja" (Taizé) anfeuerten. Ab diesem Zeitpunkt erklang dieses "Halleluja, hallelu-halleluja.Halleluja, halleluja." immer wenn wir uns begegneten. Wir hatten also sogar seitdem einen eigenen Fanclub. Die Strecke führte nun erneut zurück in Zentrum von Differdingen und damit in den Startbereich.
Dort rund um Start, Ziel und Startpaketausgabe befand sich der nächste Hot-Point. Hier waren neben dem Finisherbereich, der Hauptbühne, diverse Essens- sowie Getränkestände auch die Hindernisse 7, SLIDE STALLONE, und 8, FOAMINATOR.


Es war die erste Wasserrutsche auf 5 Meter Höhe. Auch hier mussten wir, wie beim Comeback Mountain Hindernisse über Heuballen auf einen Überseecontainer, um von dort mittels eines Kletternetzes auf die zwei übereinander gestapelten Container hinauf zu gelangen. Nur ging es dieses Mal nicht mit Sprüngen hinab, sondern mit Hilfe der Rutsche. Das war der erste Höhepunkt. Das Wasser ging mir mal wieder in jede Körperöffnung. Noch schnell das Kostüm und den Kopfschmuck zurecht gerückt und wir liefen zum FOAMINATOR. Ein Becken gefüllt mit Schaum. Jetzt waren wir wieder sauber. Wir verließen den Hot-Point und rannten in Richtung Startzone. Da die Strecke wie eine Acht gestaltet war liefen wir nun die zweite Schleife. Dieses Mal durchs Geschäftszentrum von Differdange.
In Höhe des Bahnhofes stand auch schon Hindernis Nummer 9, STAIRWAY TO HEAVEN. Leider nur in einer abgespeckten Version, dafür musste es aber auf dem Hin- und später auf dem Rückweg überwunden werden. Hier die Beschreibung der Homepage strongmanrun.eu: Ein weiteres Mal zusammenreißen, ein weiteres Mal die Kräfte sammeln und rauf mit Euch aufs nächste Hindernis. Wieder sind Eure Kletterkünste gefragt. Greift in die Holzkonstruktion, zieht Euch hoch auf die Überseecontainer, dann geht es noch zwei Mal hinauf auf eine Hürde aus Strohballen und Ihr habt es geschafft. Zumindest bis zum nächsten Hindernis...  In Natura ging es folgender Maßen von statten. Das mit der Holzkonstruktion stimmte, das mit dem Container auch. Leider war es nur ein normaler Abstieg über Stufen aus Strohballen. Aber wie gesagt, nachher auf dem Rückweg musste dieses Hindernis erneut überwunden werden. Hier im Centre Ville waren wieder viele Essen- und Getränkestände aufgebaut. Auch waren wiederum sehr viele Zuschauer an der Strecke und feuerten eifrig an. Durch die Nebenstrassen von Differdange liefen wir zum nächsten Verpflegungspunkt, über Stufen gelangten wir auf einen Weg, welcher früher eine Bahntrasse war. Wir liefen ins ehemalige Bergbaugebiet von Differdingen zum 3. Hot-Point. Aber vor dem Vergnügen am heißen Punkt hatte der Veranstalter mal wieder für unseren Spaß mittels Hindernisse gesorgt.
Die Hindernisse 10, ROCKING TIRES, und 11, UNDER PRESSURE, waren wieder leicht zu bewältigen. Bei ROCKING TIRES hingen von den ehemaligen Bahnoberleitungen Reifen an Schnüre, welche ein wenig hin und her schwangen. Ich machte mir den Spaß und setzte mich noch auf einen der Reifen und schaukelte noch ein bisschen. Kurze Zeit später kam UNDER PRESSURE, auch dieses war ein Relikt der ehemaligen Differdinger Kohlenbahn, nämlich ein Tunnel. Der Ein- und Ausgang war mit schwarzer Folie verhangen. Im Tunnel war Musik und ein Stroboskop flackerte. Das war ein wenig schwach ich hatte mir mehr davon versprochen.
Vor den nächsten Hindernissen mussten wir fast einen Kilometer Berglauf unternehmen. Erst mit kleinen Laufschritten, dann im schnellen Gehen überwältigten wir diesen Berg. Und wo es Berg hoch geht, ging es auch im Anschluss wieder genau so steil hinab. Wir erreichten den nächsten Hot-Point. Hier war auch wieder eine kleine Bühne mit Beschallung und Moderator aufgebaut. Jetzt wurden wir von der Führende der Frauenwertung überrundet. Sie sah schon ein wenig komisch aus in ihrem Neoprenanzug. Auch stand wieder unser 2 Frau starke Fanclub bereit und begrüßte uns mit einem tollen "Halleluja, hallelu-halleluja.Halleluja, halleluja."  Es wurde wässrig.
Es waren die Hindernisse 12 und 13. SLIDOMANIA war eine 8 Meter breite und 25 Meter lange Wasserrutsche. Mit Speed und Spaß ging es hinab ins Auffangbecken. Raus aus dem Wasser und im Anschluss zum Hindernis WATERWORLD. Wiederum ein Wasserhindernis.



Dieses Mal bedeutete dies: ein Becken, 30 Meter lang, 15 Meter breit und 2 Meter tief. Durch die Außentemperaturen von knappen 21 Grad, war der Sprung ins Wasser nicht ganz so unangenehm. Ich zog meine Brille aus, gab sie Monja und sprang mit einem Kopfsprung ins braune Wasser, tauchte auf, schwamm zu Monja zurück um meine Brille wieder abzuholen. Dabei bemerkte ich, das mein Nonnenkopfschmuck baden ging. Ich musste also zu meiner Eintauchstelle zurück zum Suchen. Gott sei Dank fand ich ihn wieder. Ich wandte mich zu Monja zurück, die eigentlich Nichtschwimmer ist, sich aber bereits im Wasser befand. Zum Glück standen Helfer mit Schwimmhilfen parat. Sie dachte, sie käme mit den Füssen auf den Boden. Na ja, wie gesagt es ist nix passiert. Danke bereits jetzt wieder an alle ehrenamtliche Helfer. An der darauffolgenden Verpflegungsstation ging es ihr wieder besser, zumindest hatte sie wieder alle Hände voll zu tun.
Von dem ehemaligen Minengelände führte die Strecke wieder zurück Richtung Centre Ville. Wieder an jeder Menge Zuschauer vorbei und wieder durch die Seitenstrassen und Treppen.
Die vorletzten beiden Hindernisse warteten auf uns. Nummer 14 wurde passenderweise von einem Autohersteller gesponsert und präsentiert. Dieser hatte Reifen zuviel, die er dann freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Bei TYRED lagen knappe 3000 Reifen auf einer Länge von 30 Meter und einer Breite von 6 Metern auf einer Bergab Passage, bis zu einer Höhe von 1,5 Meter. Eigentlich wollten wir wie die Profis am rechten bzw. linken flachen Rand entlang gehen. Aber nach 5 Meter waren wir natürlich auf den höchsten Punkt des Reifenberges angelangt. Naja ging ja ganz gut, außer einen kurzen Schlag am Sprunggelenk, aber was soll es.

Das eigentlich 15. und letzte Hindernis in der ersten Runde, PUNCH ATTACK, war wieder mitten auf der Hauptstrasse. Hier hingen an einer Gerüstkonstruktion Boxsäcke. Es war eine Leichtigkeit hindurchzulaufen. Noch ein paar Boxübungen und..... Eigentlich sollte dies ja das letzte Hindernis sein, aber es galt nochmals das 9. zu überwinden. Dieses Mal von der anderen Seite. die erste Runde war erledigt.
Wir bogen in die zweite Runde ab. Immer noch waren jede Menge Zuschauer an der Strecke. Immer noch hatten wir Spaß. Den MOUNT NEVEREST meisterten wir jetzt im Gehen. Bei RUBBER LUCK nutzte ich wieder die Bauchrolle. Noch lief bei uns alles wie geschmiert. Die km Zeiten wurden zwar langsamer, aber wir waren immer noch im 4 Stunden Soll. Auch der Verpflegungspunkt war noch im Soll. Es war noch alles vorhanden und wir konnten schön "schlemmen". Da ich aber leichte Rumoren im Magen hatte, verzichtete ich von nun an auf die Bananen und das Isozeugs. Ich verpflegte mich ausschließlich mit Wasser. Es half. Der erste der 3 Hot-Points kam in Sichtweite. Die vier Hindernisse nahmen wir auch ohne Probleme unter die Füße. Ich entschloss mich allerdings nach dem Stromkontakt in Runde eins, die Pussylane zu nehmen und dadurch die zwei stromführende Felder zu umgehen. Monja verlor bei diesen Hindernis ihre GPS Uhr, was ihr zum Glück kurz vor dem nächsten auffiel. Sie lief zurück. Einer der netten Streckenposten hatte die Uhr bereits aus dem Matsch geborgen und gab sie Monja zurück. Leider war das Armband abgerissen. Von nun an musste Monja die Uhr in der Hand oder im Mund tragen.
Wir hatten, im Gegensatz zu vielen Mitstreitern, bis jetzt Glück und waren krampffrei. Die Strecke führte uns wieder zurück in Richtung City. Wasserrutsche und Schaumbad sind absolviert, Es lief weiter super, schließlich haben wir schon 15 km auf der Uhr. Die Beine fingen an zu zwicken, aber den Rest schaffen wir auch noch. So war es auch. Das Tunnelhindernis zeigte sich nun von seiner besten Seite. Dieses Mal war es richtig schön im Tunnel. Nebel, Stroboskoplicht, bunte Leuchten, der Kopf spielte verrückt. Ich musste öfter auf den Boden sehen, damit es mir nicht schlecht wurde. Wir fassten uns an den Händen, auch die anderen Teilnehmer. Wie an einer Perlenkette geriht ging es jetzt durch den Tunnel. An den letzten beiden Wasserbecken gab es einen kleinen Unfall.  Ich verlor meinen Kopfschmuck und ich fand ihn auch nicht mehr. Ist aber auch nicht schlimm, nach diesem Lauf wurde das Nonnenkostüm eh entsorgt. Beim Zieleinlauf schallte es wieder "Halleluja, hallelu-halleluja.Halleluja, halleluja." Unser Fanclub stand erneut an der Seite. Ich bedankte mich bei den zwei Mädels. Auch dies war ein tolles Erlebnis.
Nach 3:41:32 Stunden erreichten wir abgekämpft aber glücklich das Ziel. Im Finisherbereich erhielten wir noch unsere Medaille und es ging noch in den Verpflegungsbereich. Auch dieser war zu dieser später Zeit immer noch reichlich bestückt. Neben Getränke aus dem Hause Rivella, gab es sogar noch Streuselkuchen en Masse. Ein toll organisierter Lauf. 
Als Duschen warteten die bekannten Gardena Wasserschläuche, es waren aber auch Duschcontainer aufgestellt. Nach dem Duschen gab es noch das Finisher-Shirt und wir fuhren zurück nach Belval.
Zum Abschluss des Tages gingen wir noch gemeinsam in die Brasserie Bosso zum Abendessen. Auch dies war eine klasse Entscheidung. Das Essen war lecker und auch für die Luxemburger Verhältnisse günstig.


Ein saarländisches Gericht in Luxemburg, lecker
Nach dem Essen verabschiedeten wir uns. Monja und Thorsten fuhren wieder nach Hause ins Saarland. Nadine und ich gingen zurück ins Hotel. Ab Montag stehen noch zwei Tage Regeneration in der Eifel an.

FAZIT:
Dies war der beste StrongmanRun in diesem Jahr. Der Lauf war super organisiert, egal ob mit der Verpflegung oder dem Ablauf. Es kam kaum zu Wartezeiten an den Hindernisse. Für den Busshuttle wurden mindestens 7 Busse (zumindest haben wir die gesehen) eingesetzt. In Ferropolis gab es nur ein solcher Bus. Für die Zuschauer wurden sog. Hot-Points eingerichtet und alles war ausgeschildert. Viele Zuschauer an der Strecke und den Hindernissen. Würde meine Jahresplanung 2015 anders aussehen, dann würde ich auch im nächsten Jahr wieder in Luxemburg starten. Aber leider passt dieser Lauf nicht in mein Plan 2015. So "muss" ich nächstes Jahr im Mai am Nürburgring erneut starten.

Schilder für Zuschauer



Jetzt heißt es zuerst mal Wettkampfpause. Meine nächsten Läufe werden vorraussichtlich erst Ende November bzw. Ende Dezember sein. Danach werde ich mein Laufjahr 2015 planen. Also abwarten, was noch so geht.



UPDATE:

Gesamtergebnis:
Erster im Ziel war Paul Günther, mit einer Zeit von 1:42:51. Weniger als eine Minute später folgte Lucas Kempe (1:43:23), Dritter in der Finisher Zone war der Luxemburger José Azevedo mit einer Zeit von 1:44:41. Ich belegte in der Gesamtwertung den 1879. Platz (Wertung M: 1593. PLatz).

Schnellste Frau war die Luxemburgerin Liz May, bereits drittplatzierte beim Schweizer Fisherman's Friend StrongmanRun, mit einer Zeit von 01:45:48. Mit einem Abstand von knapp sieben Minuten lief die zweite Frau Sara Kamzela ins Ziel (01:57:02), auf den dritten Platz schaffte es Luxemburgerin Yasemine Jacoby (2:12:25).

Gewinnerteam war das LTB Team, angeführt von Romain Hild, Franklin Pereira und Jody Kalmes.

Ergebnisse der POST Sprintwertung 
Männer
1.    Raphael Toussaint FRA  13.7 sec
2.    Nicolas Vancoiloé FRA  14.4 sec
3.    Lucas Kempe GER 14.8 sec
Meine Zeit lag in der ersten Runde bei 31 Sekunden und in der zweiten Runde bei 48 Sekunden

Frauen
1.    Elisabeth Davin BEL 17.6 sec
2.    Lisa Houot LUX 21.0 sec
3.    Annemieke Van Doorne LUX 22.3 sec

Starke Zahlen
Von etwa 3.000 angemeldeten Läufern trauten sich 2.232 an den Start, davon 1.809 Männer und 423 Frauen.

Das Ende der Fisherman's Friend StrongmanRun Saison 2014...
... ist noch nicht ganz erreicht! Einen Lauf gibt es noch für alle, die noch nicht genug haben: Am 9. November in Frankreich. Zum ersten Mal findet die französische Edition in Mantes-la-Jolie, nahe Paris, statt. Anmeldungen sind noch möglich unter StrongmanRun Frankreich (Bitte Impressum beachten)!

Voranmeldung Luxembourg 2015
Wer sich fürs nächste Jahr neue Vorsätze schaffen will, sollte sich schnellst möglich für 2015 unverbindlich voranmelden (Bitte Impressum beachten) und sich somit vergünstigt einen Startplatz sichern. Leider ohne mich, da ich in der Zeit einen Marathon absolvieren will.

  den ehrenamtlichen Helfer, es war schön mit Euch

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