Sonntag, 17. Mai 2015

Mein Regenerationslauf: 14 km RAG- Hartfüssler Trail

Die Teilnahme an diesem Lauf am Sonntag, 10.05.2015 steckte mir schon länger in der Nase. Die Gründe dafür waren:

  • es ist ein Lauf auf teils unbefestigten Wegen
  • die Strecke führt größtenteils durch den Wald
  • ein Teil der Strecke führt durch meine Heimat, die Ritterstraße
  • unsere Bergehalde ist im Streckenverlauf enthalten

Über eine Teilnahme überlegte ich lange, da ich bereits einen Tag vorher beim StrongmanRun am Nürburgring an den Start ging. Nach dem studieren der Teilnehmerliste, fasste ich den Entschluss die 14 km zu laufen. Neben dieser Distanz bot der Veranstalter noch je einen Trail über 7,5 km, 30 km und 58 km an. Aber auch an die Nordic Walker wurden gedacht. Sie starteten kurz nach uns ebenfalls die 14 Kilometer. Ich meldete kurz nach Schluß der Online-Meldung, damit ich keine Vorkasse leisten musste. Ich wusste ja nicht wie mich nach dem StrongmanRun fühlte.
Diese Art der Anmeldung kostete mich allerdings 2 € Nachmeldegebühr zu den 10 € Startgeld. Im Nachhinein weis ich, das das Geld gut angelegt war.
Neben verschiedenen Laufbekanntschaften (auf verschiedene Distanzen) starteten noch eine Arbeitskollegin von mir und Kersten. Beide ebenfalls bei der 14 Kilometer-Konkurenz.
Da Nadine bereits Samstag meine Startnummer abholte, war es für mich am Veranstaltungstag weniger stressig.

Um 7:00 Uhr klingelte mein Wecker und ich ging Frühstück für meine zwei Schatzis kaufen. Mein Frühstück fiel eher klein aus: ein Käsewecke, eine Tasse Kaffee und einen Joghurt.
Mein Frühstück
Ich konnte entspannt mit Kersten nach Saarbrücken-Von der Heydt anreisen. Weiter Infos über Von der Heydt und den dortigen Bergbau gibt es bei wikipedia.de (Bitte Impressum beachten). An der dortigen staatlichen Förderschule für Erziehungshilfe war der Start und das Ziel untergebracht. In einem Raum war die Gepäckaufbewahrung, dort stellte ich meine Tasche ab.

Ich traf meine Arbeitskollegin und wir plauderten noch ein wenig.
Der Start für unser Lauf war um 11:00 Uhr. 15 Minuten vorher war noch ein Briefing für alle Teilnehmer und wir wurden über diverse Verhaltensregeln belehrt. Um fünf vor 11 erfolgte der Startschuss, genauer gesagt es wurde, Bergbautypisch an einer Schachtglocke gezogen.
Das Feld setzte sich in Bewegung und es ging über Feldwege hinter der Schule über Stufen zur "Haupt"-Durchgangsstraße. Es war von weiten schon Dudelsacktöne zu hören. An einer Kurve stand eine Dudelsackspielerin, Impossant. Nach der Kurve ging es den ersten Anstieg hinauf. Zum regenerieren entschloss ich die Anstiege zu gehen. 
stetig steil bergauf
Am Ende des Anstieges kam das historische Forsthaus Pfaffenkopf (Beschreibung: Die Jagd war Jahrhunderte lang Vorrecht der Herrscherhäuser. Schon im Mittelalter waren riesige Waldflächen dem Zugriff der Bevölkerung entzogen und zu Bann- und Herrenwäldern erklärt. Auch im Köllertaler Wald war den Untertanen ein Aufenthalt bei schwerer Strafe untersagt. Im 18. Jahrhundert wurde der Kernbereich des Waldes – auch um Holzfrevel vorzubeugen – sogar mit einem Gatter umgeben. An den Eingängen entstanden „Thorhäuser“ – so auch am Pfaffenkopf.
Das Torhaus am Pfaffenkopf wurde 1727 erbaut und später vermutlich von Friedrich Joachim Stengel, Baumeister von Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken, umgestaltet. Am Torhaus wurden die Jagdgesellschaften eingelassen. 1815 wurde es Forsthaus der preußischen Forstverwaltung. Bis 1972 war es Sitz der jeweiligen Revierförster. 1983 wurde das Forsthaus von Privatleuten erworben und – vom Verfall bedroht – zusammen mit dem benachbarten Holzhaus und dem am Waldrand gelegenen Waldarbeiter-Schlafhaus als Ensemble denkmalgerecht saniert.). Hier wurde die Straße überquert und es ging weiter in Richtung Püttlingen-Ritterstraße. Das nächste Bergbaurelikt kam in Reichweite. Der Absinkweiher Fromersbachtal, hier wurden Kohlenschlämme des Bergwerk Luisenthal geklärt. 
Nach dem tollen Blick auf den Weiher ging es wieder den Berg hinauf und wir erreichten den Püttlinger Ortsteil Ritterstraße. Yeah, meine Heimat. Durch die Von-der-Heydt-Straße und die Schachtstraße laufend, erreichten wir die Absinkweiher der ehemaligen Grube Viktoria. Heute ein Naturschutzgebiet am Fuße der Bergehalde.
Bergenhalde Viktoria, hier geht es hinauf.
 Auch die Halde Viktoria (403,5 m HH) wurde von der Natur zurückerobert und die Wege hinauf waren auch schon fast Trampelpfade. HIer musste ich einige Gehpausen einlegen. Dies war mein langsamster Kilometer. Das letzte Stück war sehr steil, aber man hörte bereits Trompetenklänge vom Gipfelkreuz. Ein Trompeter spielte für alle Läufer "Glück auf, der Steiger kommt".
Bild Veranstalter

Oben am Gipfel angekommen
Ein tolles Gefühl. Noch eine Runde ums Gipfelkreuz und es ging wieder die Halde hinunter. Wir verließen die Ritterstraße und es ging weiter durch den Riegelsberger Wald. Bei Kilometer 7 überholte mich der erste Walker. Verdammt, mein Ziel nicht erreicht. Na ja macht nichts, es geht weiter. Wie gehabt: bergauf gehen, bergab laufen. Bei Kilometer 8 kam der Verpflegungspunkt. Ich füllte meinen Laufgurt wieder auf, trank noch Wasser und Isogetränk. 
Nach der Verpflegung ging es rechts ab in den Wald. Neuland für mich. Da ich die Strecke bereits einige Male als Training gelaufen hatte, aber diesen Abzweig ausließ und nach Hause lief. Leider. Denn jetzt wurde es "trailig". Schöne ausgespülte Wege, Matsch, alles was Trail-Herz begehrt. 
StrongmanRun Memorial
Da es auch bergab ging, lief ich jetzt auch meine schnellsten Kilometer. Ich hing mich an zwei Läufer und ließ mich von ihnen ziehen, angenehm. Zwei Kilometer vor dem Ziel sah ich nochmals den führenden Walker. Jetzt war meine Zeit gekommen. Ich überholte ihn und lief weiter. Yeah, mein Ziel erreiche ich doch noch. Ich hatte jedoch die Rechnung ohne die Steckeenführung gemacht. Kurz vorm Ziel ging es wieder bergauf mit Stufen. Schnelles gehen war angesagt und der Atem des Walkers im Nacken spürbar. Zum Glück ging es die letzetn 200 Meter zum Ziel wieder hinunter. Ich zog an. Ziel erreicht. Meine Zeit lag bei 1:41:31,9 Stunde, super.

Zielfoto
copyright: meisterchip.de

ankumm
Im Ziel noch ein kurzer Plausch und ab zum duschen, bevor wir wieder nach Hause fuhren. 
Ein schöner Lauff ging zu Ende. Große Wiederholungsgefahr im Jahr 2016, vielleicht sogar auf den 30 Kilometer. Übrigens gab es im Ziel neben Gründels fresh auch eine tolle Medaille sowie ein schöner Buff.

Nächstes Wochenende starte ich erneut bei einem Hindernisrennen. In St. Wendel startet die Viking Heroes Challenge. Mal abwarten was so geht. 

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