Dienstag, 26. Mai 2015

Viking Heroes Challenge; oder der StrongmanRun ist Kindergeburtstag dagegen

Wir haben Pfingstsamstag, heute mittag gehe ich bei der Viking Heroes Challenge an den Start. Ich hatte das Glück und vom Veranstalter eine Wildcard erhalten. Im Gegenzug bloggte ich über den Lauf.
Ich wusste nicht auf was ich mich da einließ. Papier bzw. eine Homepage ist geduldig und deshalb waren meine Erwartungen nicht sehr groß.
Es gab 16 Hindernisse auf einer 5 km Runde. Die Hindernisse hatten Namen wie Mud-Wall oder Tower. Auch wurden verschiedene Disziplinen (Challenges) angeboten. Die Veranstaltung fand Samstag und Sonntag statt.

Samstags standen folgende Disziplinen auf dem Programm: die VIKING HEROES CHALLENGE in 3 verschiedenen Distanzen (5 km, 10 km & 15 km), die VIKING GEROES FAMILY CHALLENGE (ein Lauf für die gesamte Familie) sowie der LED LENSER Nightrun über 5 km
Sonntags gab es folgendes:

  • VIKING HEROES KIDS CHALLENGE, der Schullauf
  • VIKING HEROES KIDS CHALLENGE, Einzellauf
  • VIKING HEROES CHALLENGE für Einsatzkräfte im 2er Team über 10 km
Zum Rahmenprogram gehörte neben diversen Aktivitäten für Kinder auch eine kleine Expo der Sponsoren und ein Grillabend.
Ich entschied mich für den 10er sowie den Nightrun am Samstag. Wir machten uns also am Samstag gegen 12:00 Uhr auf den Weg nach St. Wendel. Start und Ziel, aber auch die Strecke waren rund um das dortige Sportzentrum. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, ging es zuerst zur Startnummernausgabe in der Sporthalle. Dort erhielt ich meine Startnummer, den Zeitnahmetransponder und ein großzügiger gefüllter Startbag.

reichlich gefüllter Startbeutel
copyright: Veranstalter
Erschreckend war nur der Pfand für den Transponder in Höhe von 50 €. Na ja ist nur Pfand, den gibt es ja nachher wieder zurück. Ebenfalls waren in der Sporthalle die Umkleiden und Dusche untergebracht. Auch die Siegerehrung fand dort statt. Für Kinder war ein Raum als Kinderkino reserviert, super. Wir gingen nun ins angrenzende Stadion und sahen die ersten Hindernisse. Auf der Tartanbahn befanden sich die Expo und verschiedene Spiele für Kinder. Wir schauten uns noch einige weitere Hindernisse an. Bis jetzt sah alles vielversprechend aus. Der Hauptsponsor des Events, Viking Footwear, erlaubte es den Teilnehmer ihre Produkte während des Laufes zu testen. Ich nahm das Angebot an und testete den Viking Vertex Mid GTX (Bitte Impressum beachten). Es war ein Schuh mit Schaft bis zum Knöchel und sehr leicht. Mein Pessimismus wich allmählich. Gemeinsam mit Nadine und Sebastian lagen wir noch ein bischen auf dem Rasen des Stadions und genossen das angenehme Wetter.
Es wurde Zeit für mich. Ich zog mich um. Dieses Mal ging es in meinen normalen Laufkleider an den Start. Diese bestand aus den Kalenji Trailsocken und Stulpen, die 3/4 Laufhose, ein T-Shirt, Bandana und Laufmütze. An den Füßen waren wie bereits oben erwähnt ein Paar Viking Testschuhe.

Strecken- und Hindernisplan
copyright: Veranstalter
Eine Besonderheit des Laufes war auch das Startprozedere. Es wurde nicht gemeinsam, sondern einzeln gestartet. Meine Startzeit sollte um 14:29,50 Uhr sein. Dies wurde aber nicht so genau genommen, so daß ich früher an den Start ging. 
Nach dem Start kamen bereits 2 Hindernisse. Diese hießen Holy-Walls und Hütten-Run.

Hindernisse 1 und 2
copyright; Veranstalter
Die Holly-Walls waren ca. 2 Meter hoch. Die Einen mussten überklettert werden. Zum "einfachen" besteigen waren auf 80 cm Höhe eine Latte angebracht. Ein Schritt auf das Holz, hochgedrückt und rüber. Bei den Anderen Mauern waren Löcher mit einem Durchmesser von 90 cm. Durch diese musste man durchklettern. Aber das wäre ja zu einfach, darum wurden noch sog. Expander dazwischen gespannt. Jetzt war das klettern schwieriger. Weiter ging es mit dem Hütten-Run. Dazu standen verschiedene Holzhütten bereit. Zuerst hieß es raufs auf Dach, diese war über ein zwei Meter langes Brett zum balancieren mit der zweiten Hütte verbunden. Wieder über das Dach auf die nächste. So ging es fünfmal. Nun musste ich vom Dach auf eine Sprungmatte hüpfen. Überwinden und hüpf. Gut gemeistert.

Schilf-Bucht
Die Strecke führte jetzt über ein Böschung hinauf raus aus dem Stadion zum nächsten "Schlachtfeld". Die Hindernisse 3 und 4 oder die Schilfbucht und der Tower. Die Schilf-Bucht war ein Schilftümpel, übelriechender Natur, über das Zwei Stahlseile gespannt war. Auf dem einem Stahlseil stand man und mit dem Anderen hielt man sich fest. 
Am Anfang hatte ich Angst abzustürzen, aber nachdem ich auf dem Seil stand, war es eher eine leichte Aufgabe.

Tower
Und jetzt kam Respekt-Hindernis Nummer eins. Ich wusste nicht, das es zwei dieser Art gibt. Aber später mehr. Hindernis Nummer 4, der Tower, stand auf dem Programm.
Eine 5 Meter hohe Holzwand gilt es jetzt für mich zu überwinden. Aber nicht nur das Hindernis galt es zu bezwingen, auch meine Höhenangst. Hoch ging es mit Seilen, danach ein Sprung über eine Weite von einem Meter sowie einer Höhe von 2,50 Meter auf eine gepolsterte Sprungmatte hinunter.

Meine Tower-Bezwingung
Zähne zusammengebissen und gesprungen. Plattform eins erreicht. Jetzt nochmals ein Sprung von 2,50 Meter Höhe auf eine Matte herunter. Auch dies meisterte ich unbeschadet. Wieder Boden unter den Füßen und ich lief weiter.
Die Strecke führte jetzt querfeldein über diverse Wiesen und Felder. In einer weiteren Steigung waren mit Holzstämmen Stufen, wie eine Leiter, eingearbeitet. Diese hatten einen Abstand von über einen Meter. Dies war Hindernis 5, die Treppe. Auch wieder eines der einfachen Art. Trotz des zum Teil einfachen Schwierigkeitsgrades, waren trotzdem alle der bisherigen Hindernisse sehr Kräfte zerrend. 
Die Strecke führte wieder hoch und hinunter über verschiedene unbefestigte Wegen zum Hindernis 6, Heckentunnel. Ein natürliches Hindernisse. Hier hieß es auf die Knie und durch diverse Hecken kriechen. 
Es ging weiter Bergauf zu den Hindernissen 7,8,9 und 10. Bei Hindernis 7 hatten Riesen mit Baumstämmen MIKADO gespielt und ließen alles liegen. Die Läufer mussten hinauf bzw. herunter balancieren, über bzw. unter diversen Stämmen klettern. Beim nächsten Hindernis wurde es matschig, jippieh. Es nannte sich Urwaldsumpf und war ein Matschloch. Über dieses ein Gitter gelegt wurde, so das jeder Teilnehmer auf allen viere krabbeln mussten. Dank meinen Testschuhen blieben hier meine Füße trocken. Ein tolles Gefühl. Hindernis 9, Strohberg, waren Strohballen, die als Mauer errichte waren. Diese Ballen waren 1,50 Meter hoch. Dadurch musste ich mich mit den Armen hochstemmen um sie zu überwinden. Auch wieder sehr anstrengend. Allmählich schwindete mir die Kraft. Ich merkte meine überstandene Grippe. Aber aufgeben ist auch keine Lösung, also machte ich langsamer. Nach dem Stroh wurde es wieder nass. Hindernis 10, der Wassergraben, galt es zu meistern. Ein 2 Meter, knöcheltiefes Wasserloch. Auch den Graben überquerte ich trockenen Fußes. Die Steigung im Anschluss, waren durch den guten Grip der Testschuhe ebenfalls problemlos zu bewältigen.
Meine Garmin zeigte bis jetzt erst 2 km an, aber ich musste schon 10 Hindernisse überwinden. Bevor das Elfte kam ging es wieder rauf und runter, zum teil über Wiese und Felder. Bei Kilometer 2,5 war ein Versorgungsposten eingerichtet. Es standen Isogetränke sowie Riegel der Marke PowerBar und frisches Wasser zur Verfügung, welche von freundlichen Helfer angereicht wurden.
Die Hindernisse 11,12 und 13 waren unterhalb des Stadions angeordnet und dadurch waren auch wieder einige Zuschauer vor Ort. Ich traf hier wieder auf meine Supporter, Nadine und Sebastian. Aber ich fand hier auch das zweite Respekthindernis. Es war das 11. Hindernis mit dem vielversprechenden Namen Climb Walls (auf deutsch Kletterwand). Es waren insgesamt 4 zu meisternden Aufgaben. Aufgabe 1 und 3 waren eine Mauer aus Baumstämen in einer Höhe von 2 Meter. Diese musste ich übersteigen.

Climb Walls Part 1
Die verschiedenen Stärke der Stämme konnte ich als Stufen nutzen. Dadurch war es wiederum nicht so schwer diese Mauer zu bewältigen. Aber jetzt kam wieder meine Höhenangst. Aufgabe 2 und 4 waren identisch und 4 Meter hoch. Zum besseren hinaufklettern gab es Kletterwandgriffe. Ich suchte mir einen freien Platz und bestieg die Wand. Oben angekommen übersteigen und auf der anderen Seite wieder hinunter. Zum Abstieg waren ein Seil und nach jedem Meter eine Querlatte als Tritt angebracht. Der Abstieg war für mich einfacher als hinauf. Ich lief weiter zu Hindernis 12, Flussbett. Wie der Namen schon ahnen lässt, geht es hier durch einen Fluss (Bosenbach). 
Aber das wäre natürlich zu einfach. Damit es schwieriger wurde, hatte der Veranstalter Baumstämme kreuz und quer in den Weg gelegt. Dies hieß wieder klettern oder hinübersteigen. Teils war das Wasser knietief. Jetzt wurden meine Füße doch nass, trotz den tollen Testschuhe.
Flussbett
Beim nächsten Hinderniss, dem 13. die Mud-Wall bewiesen sie aber wieder die Vorzüge.
Es ging einem schlammigen Anstieg hinauf. Der Grip war genial.

Mud-Wall
Der Grip der Viking Schuhe, einfach SUPER
Kein Rutschen, kein hinfallen. Einfach super der Schuh. Die Strecke führte zurück zum Stadion. Es ging über zwei Holzbrücken und wieder nach rechts aus dem Stadion raus. Auch hier wieder Bergauf über eine Wiese zum Hindernis 14, Ralfs Challenge. Diese Aufgabe ist der Gewinner des Hindernis Contest. Es waren eigentlich zwei verschiedene Hindernisse zu überwinden. Aufgabe eins, ein 15 m langes Krabelfeld, ca. 90 cm hoch, überdeckt mit Gitter. Zuerst ging es über einen, dann unter einem Strohballen (festgezurrt am Baugitter) und das ganze mal fünf. Danach folgte ein Holzverschlag, auch dort musste geklettert werden. Allerdings musste dafür in den Holzverschlag hineingestiegen werden. Dies geschah in einer Höhe von einem Meter. Kurz vor dem Ende des Verschlages musste ich mich umdrehen (mit den Füßen voraus) um wieder hinaus zu gelangen. Nun noch eine steile Ehrenrunde und ich kam zum letzten Hindernis, Nummer 15. Dies war der Steilhang. Ein 20 m lange Böschung, bevor es in Stadion ging.
Im Stadion traf ich noch auf den Energis Fotograf , bevor ich zur zweiten Runde abbog. 
Ring frei, Runde zwei
copyright: Energis.de
Vor den ersten beiden Hindernisse der zweiten Runde, gab es noch einen Versorgungspunkt. Auch hier wurde erneut Isogetränk und Wasser gereicht. Ich war bereits so platt, das ich mich für Iso entschied. Nach dem trinken des PowerBar Getränkes bezwang ich die Hindernisse Holly-Walls und den Hütten-Run. Meine Arme schmerzten, auf was habe ich mich da eingelassen. Aber ich musste weiter. Bis hierhin war es so genial, aufgeben gilt nicht! Nochmals raus aus dem Stadion zur Schilf-Bucht und zum Tower. Mein Adrenalin pushte mich dem Turm hinauf. 
Verschnaufpause vor dem Sprung
Nur oben beim umgreifen, rutschte das Herz kurz hinab. Zweimal springen und ich war wieder bei meinem Herz zurück.
Hü-Hüpf
Erneut die Stufen hoch. Meine Beine fühlten sich an wie Marmelade. Ich beschloss die Steigungen zu gehen. Durch den Heckentunnel gekrabbelt und Mikado gespielt. Das Wasser im Urwaldsumpf war auch nicht mehr so tief, dafür matschiger. Der ein oder andere Schuh ging in diesem Loch nun verloren, meiner jedoch nicht. 
Nach dem Urwaldsumpf
Bei den Strohbergen musste ich durch meine schwindenden Kräfte auch einmal nachfassen um darüber zu gelangen. Den Wassergraben überquerte ich problemlos. Ich fühlte mich hungrig und musste noch Kraft tanken. Am Verpflegungspunkt trank ich noch einen Becher Isogetränk und nahm ein Stück vom Energieriegel. 
Ich kam erneut an mein Respekthindernis, die Climb Walls. Zuerst überlegte ich, ob ich um das Hindernis herumgehe und auslasse, aber ich entschied mich erneut hinauf zu klettern. Mein Herz rutschte wieder in die Hose. Trotzdem war ich nachher froh, es bewältigt zu haben.


Nun folgt das Flussbett. Es roch in der Wasserpampe sehr streng und es wimmelte vor Stechmücken.


Schnell weiter zur Mud-Wall, hinauf und zurück über die zwei Brücken zum Stadion. Noch einmal Ralfs Challenge gemeistert bis es über den Steilhang zurück auf die Tartanbahn des Stadion in Richtung Ziel ging.
Zieleinlauf
Dort wurde ich bereits namentlich angekündigt mit der Nennung meiner Netto-Laufzeit und erhielt meine Medaille. Nadine und Sebastian warteten bereits auf mich. Wir gingen gemeinsam in den Verpflegungsbereich. Es gab neben Kuchen, Obst auch Gründels Fresh sowie Orangensaft in Hülle und Fülle.
copyright: energis.de
Ein Manko hatte der Lauf. Ich ging zum Duschen zurück in die Sporthalle. Leider gab es dort nur 5 funktionierende Duschen. Aber dafür kann der Veranstalter nichts. Ansonsten war diese Veranstaltung top organisiert. Es kam zu keinen Wartezeiten an den Hindernissen oder der Startnummernausgabe. Die Rückgabe des Zeitnahmetransponder klappte problemlos. Die Hindernisse klug durchdacht. Für mich steht fest, dieser Lauf steht nächstes Jahr bei mir erneut auf dem Programm. Leider konnte ich nicht mehr den Nachtlauf mitmachen. Ich fühlte mich zu schwach dafür, was auch an meiner überstandenden Grippe lag.
Danke Plan B (Bitte Impressum beachten) für diesen aufregenden Tag und die Wildcard. Aber auch ein riesiges Dankeschön an alle Helfer, Streckenposten usw. Ihr habt dazu beigetragen, das dieses Laufevent eines der Besten war, an dem ich bis jetzt teilgenommen habe.


Die VIKING HEROES CHALLENGE ist auf jeden Fall eine Bereicherung für das Saarland. Dagegen ist der StrongmanRun einfach nur ein Kindergeburtstag! Im Nächsten Jahr steht dieses Event wieder auf meiner Lauf-Liste weit oben.

Urkunde

Alle Bilder dieses Events als Diaschau


Am kommenden Samstag geh ich beim ING Nacht Marathon in Luxembourg in der Halbmarathondistanz an den Start. Wir reisen bereits Freitags an und genießen noch ein bißchen die schöne Stadt Luxembourg.

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