Mittwoch, 3. Juni 2015

ING Night (Halb-)Marathon 2015, aber auch ein tolles Wochenende in Luxembourg

Am Freitag nach der Arbeit machten Nadine und ich uns auf den Weg zu einem Relax-Wochenende.
Endlich Wochenende
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr stand an. Gebucht hatten wir das Hotel Doubletree by Hilton in Luxembourg. Bereits bei meinem Start im letzten Herbst beim StrongmanRun in Differdange hatten wir die Vorzüge dieses Hotels kennengelernt. Aber wir fuhren nicht nur wegen des Hotels ins Großherzogtum. Der Hauptgrund war mein Start beim 10. ING-Night-Marathon in der Halbmarathondistanz. In Luxembourg angekommen, führte unser erste Weg zum Abholen der Startunterlagen in die LuxExpo, die Messehallen in Luxembourg. Dort gab es die Startnummer und das -paket.


In der reichlich gefüllten Startertasche war auch ein Gutschein für die Pastaparty (eine Portion Nudel inkl. einem Getränk). Das traf sich gut, denn wir hatten ja kein Mittagessen gehabt. Nachdem wir uns noch ein wenig mit der Location "LuxExpo" vertraut gemacht hatten, fuhren wir in Richtung Hotel.
Zielbereich, noch im Aufbau
Wir legten noch einen Zwischenstopp in einem Supermarkt und kauften diverse Getränke fürs Wochenende.
Im Hotel angekommen, checkten wir schnell ein. Auch das Zimmer war schnell bezogen. Leider hatten wir in diesem Jahr ein kleineres Zimmer als noch im Herbst. Dadurch ließen wir uns die Stimmung nicht vermiesen.
Nachdem die Taschen ausgepackt waren, beschloss ich noch eine Runde schwimmen zu gehen. Nadine blieb auf dem Zimmer und chillte noch ein wenig. Im Poolbereich angekommen, zog ich mich um und sprang unter die Dusche. Fertig fürs Schwimmbad. An der Tür zum Swimming-Pool entdeckte ich einen Zettel. Verdammt, wegen Wartungsarbeiten war das Schwimmbad zur Zeit gesperrt. Auf dem Zettel stand aber auch, dass die Rezeption uns eine Alternative zum Hotelpool anbieten könne. Bevor ich aber jetzt dort nachfragte, ging es aber für mich noch in die Sauna. Angenehme 90° ließen mich 15 Minuten schwitzen. Allmählich wurde es Zeit fürs Abendessen. Wir gingen erneut in die "Brasserie Bosso", einem Kunden meines Arbeitgebers.  Auch hier waren wir bereits bei unserem letzten Aufenthalt gewesen, und es schmeckte sehr lecker. Das Restaurant befindet sich im Ortsteil Grund am Ufer der Alzette.
Alzette

Blick vom Gerichtsviertel auf den Ortsteil Grund
Der Ortsteil Grund ist der älteren Teile Luxembourgs. Da Wochenende war, fanden wir keinen Parkplatz in den engen Gassen. Wir wussten aber, das sich oberhalb von Grund das Gerichtsviertel befindet. Dort gibt es ein größeres Parkhaus und dieses ist mit "unserem" Ortsteil durcheinem Lift verbunden. Deshalb parkten wir nach einer kleinen Odysee, die unser Navi verursacht hatte, in eben diesem Parkhaus. Wir fuhren mit dem Lift auf den Grund (ein Wortspiel) und gingen zum Bosso, wo wir einen kleinen Tisch zugewiesen bekamen. Das freundliche Personal reichte uns die Karte und wir hatten die Qual der Wahl.
Essen im Bosso
Es war wieder lecker und garantiert nicht unser letzter Besuch im Bosso. Allmählich musste ich aber zurück ins Hotel. Die Müdigkeit siegte über mich. Ab ins Bett und gute Nacht.
Samstag morgen, um 7:30 Uhr klingelte der Wecker. Schließlich wollten wir ja den Tag nicht im Bett verbringen. Bevor wir zum Frühstücksraum gingen, führte uns der Weg zur Rezeption. Ich musste nämlich noch nach der Schwimmbad-Alternative fragen. Wir wollten ja auch heute noch schwimmen gehen. Von der Rezeption erhielt ich zwei Gutscheine für den freien Eintritt (inkl. Transfer mit dem Hotel-Shuttle) in ein Schwimmbad im benachbarten Ort Walferdange. Während unseres reichhaltigen Frühstücks beratschlagten Nadine und ich, ob wir die Gutscheine einlösen sollten. Wir entschlossen uns, das angepriesene Schwimmbad anzusehen - ein Glücksfall. Neben dem Eintritt fürs Schwimmen, enthielt der Gutschein auch den Besuch der Sauna. Den Hotel-Shuttle-Service nutzten wir nicht, damit wir flexibler waren, wenn mit dem Auto ins benachbarte Walferdange fuhren. Dort war das Schwimmbad Pidal (Bitte Impressum beachten) auch schon ausgeschildert. An der Kasse gaben wir der freundlichen Angestellten unsere Gutscheine ab und erhielten je ein Saunatuch zur Leihe und einen Chiptransponder. Da es hier noch eine Badekappentragepflicht gab, kauften wir je eine Badekappe. 
 Wir gingen zu den Umkleiden in den Saunabereich. Es sah alles sehr einladend aus. Wir streiften durch die Anlage und gelangten in den Außenbereich. Einfach toll.
Pidal Walferdange
copyright: pidal.lu
Verschiedene Saunagebäude luden zum Verweilen und Schwitzen ein. Das Besondere war eine Sechseck Sauna mit einem offenen Holzkamin in der Mitte. Das Schwimmbad wurde von uns auch genutzt. Ich versuchte die in drei Wochen anstehende 300 m Triathlonschwimmdistanz zu meistern. Es gelang mir unter der Sollzeit von 12 Minuten. Alles in allem kann man diese Alternative zum Hotelschwimmbad als Upgrade bezeichnen.
Nach einem Kaffee im güldenen M fuhren wir ins Hotel zurück. Ich musste schließlich für heute Abend noch meine Tasche packen. Ich entschloss mich zur folgenden Kleiderwahl: kurze Kalenji Laufhose, dreiviertel Jogginghose, Laufgurt, LÄUFT! T-Shirt, CEP Kompressions Calves, Kalenji Laufsocken und meine Brooks Transcend an den Füßen. Ich versuchte auch den Lauf mit den Einlagen zu absolvieren. Nadine tapte mich noch mit Kinesiotape. Auf der Expo42, der Marathonmesse, war ein Händler für diese Bänder. Dort hatten wir uns Bilder für das Anbringen der Klebebänder angeschaut und entschlossen heute mal nach einem anderen System zu kleben.
Anregungen zum Tapen
Um 16:30 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung P+R Parkhaus "Bouillon". Dort war das Parken kostenlos. Es lag auch außerhalb der für den Lauf abgesperrten Bereiche, sodass die Zu- sowie Abfahrt frei war. Von dort fuhren in kurzen Abstände Pendelbusse zur "LuxExpo". Diese Pendelbusse hielten auch an diversen Haltestellen an der Laufstrecke, so dass Nadine mich später auch auf der Strecke sehen können würde. 
Am Messegelände überblickten wir erst die Größe dieser Veranstaltung. Überall Menschen; das war nix für Leute mit Platzangst. Wir schwammen im Strom der Menschen mit und gelangten auf die Expo42 (Verkaufsstände diverser Händler), wo ich mir noch eine Packung Salztabletten kaufte. An dem Stand, der auch günstige PowerBar Energyriegel im Angebot hatte, wurde ich fündig. Eine Dose ==> 60 Tabletten ==> 10 €. 
Es war kurz vor 18:00 Uhr. Ich musste mich umziehen. Wir suchten gemeinsam einen Platz. In der Nähe der Kleiderbeutelabgabe verstaute ich alles im Startbeutel und gab ihn an der Gepäckaufbewahrung ab. Wir verließen die Messehalle um in den Startbereich zu gelangen. Dieser Bereich war unterteilt in die Bereiche: A, B, C, D, und E. A für die schnellsten usw. Aufgrund meiner Halbmarathon-Zeiten von unter 2:30 Stunden wurde mir der Startbereich C zugeteilt. Aber bevor ich in den Startblock ging, plagte mich noch ein Bedürfnis. Ich ging in Richtung aufgestellten Dixieklos. Leider war dort eine riesige Menschenschlange, die alle das gleiche Problem hatten wie ich. "Na gut, gehtst du halt nicht auf die Toilette und wartest bis zum ersten Versorgungspunkt", war mein Gedanke. Noch ein halbe Stunde bis zum Start. Es ging doch nicht. Ich musste  mich in die Büsche schlagen. Problem gelöst.
Finde meinen Namen
Nadine und ich machten noch einen Treffpunkt in der Nähe des Startes ab. In den Messehallen würde nachher zu viel Betrieb sein. Um 18:45 Uhr ging ich in meinen mir zugewiesenen Startblock C. Zumindest war ich dieser Meinung. Ich orientierte mich an den anderen Teilnehmern. Sie hatten alle, wie ich, ein großes C auf ihrer Startnummer. Erst später bemerkte ich, dass es tatsächlich war gar die Mitte des Startblockes B war. Mein Ziel war es um die 2:15 Stunden zu laufen, dachte ich doch, es wäre eine flache Strecke. Ich wurde allerdings eines besseren belehrt.
Allmählich wurde es Zeit. Mein Puls stieg. Der Moderator nannte noch einige startende Promis. So waren u.a. dabei: Joey Kelly, Irina Mikitenko, Jan Fitschen oder auch Jannet Jackson. Es kam zum Countdown. 

Start
Fast 11000 Starter setzten sich in Bewegung. Das Abenteuer ING Night (Halb) Marathon begann für mich um 19:08 Uhr, denn so lange dauerte es, bis ich über die Startlinie lief.
Die Strecke führte nun vom Messegelände über einen kleinen Anstieg hinauf in den Bezirk Kirchberg. Dort ging es unter anderem an den Sendestudios von RTL Luxembourg vorbei. Auf dem Kirchberg sind auch viele Banken mit ihren Zentralen untergebracht. Von den Bankprotzbauten führte die Strecke nun in den Wohnbereich Kirchberg. Bei Kilometer 6 war auch der erste Verpflegungspunkt. Hier griff ich mir einen Becher Wasser und ein Stück Energieriegel. Aber es gab hier für mich auch ein menschliches Problem und wie am Messegelände, alle Dixies besetzt. Erneut ab in die Büsche. Jetzt lief es sich besser. Nach einigen Schleifen, sowie bergauf und bergab bogen wir auf die Avenue John F. Kennedy ein. Dies war eine sechsspurige Straße, die sowohl als Hin- als auch Rückweg, aber auch als Strecke für den Bustransfer genutzt wurde. Hier kam uns auch der Führende der Halbmarathonkonkurenz entgegen. Er hatte von hier noch knapp 4 km, wir allerdings noch 13 km bis ins Ziel.
Führungsfahrzeuge des Halbmarathons

Die Strecke verlief jetzt an der Shuttle Haltestelle "Glacis" vorbei. Ab jetzt ging es rechts, links, hoch, runter durch den Ortsteil Lampertsbierg. Angefeuert durch Massen von Zuschauern liefen wir jetzt durch schmale Gassen. Gänsehaut pur. 
Bei Kilometer 13 überquerten die Läufer die Avenue John F. Kennedy. Ich traf dort Nadine und erzählte ihr mit Tränen in den Augen, dass bis jetzt Geschehene. Wir gelangten in einen Park und von dort erneut in einen Teil der Luxembourger Altstadt. Impossant. 
Auch hier wieder links, rechts, hoch, runter. Dann war es soweit, das Feld wurde getrennt. Die Marathonis und die Teilnehmer der 4er Staffel mussten links abbiegen. Sie hatten nun das Vergnügen weiter durch die verträumten Gassen von Luxembourg zu laufen. 
Für uns Halben ging es jetzt wieder zurück in Richtung Kirchberg LuxExpo. Kurz bevor wir erneut auf die Avenue John F. Kennedy abbogen, sah ich das Führungsfahrzeug der Marathondistanz. Das hieß, ich würde gleich von den Führenden der Langstrecke überholt. So war es dann auch. 
Auf der bereits bekannten Avenue, die jetzt auch zweigeteilt war, überholte der Führende. Na ja, er hatte jetzt wie ich auch nur 4 Kilometer bis zum Ziel. 
Nur für mich wurde es jetzt schwer. Von den restlichen 4 Kilometer ging es 2 Kilometer bergauf. Meine Pace sank.
 Auch musste ich erneut eine Pipipause einlegen. Beim nächsten Mal bleibt mein Kommunionsbläschen im Hotel. 
Meine 2:15er Zeit flog in weite Ferne, aber was soll es. Zwei Kilometer vorm Ziel kam noch ein Verpflegungsstand, und ich griff zu einem Becher Wasser und einer Cola. 
Meine Wade fing an zu zwicken und mir wurde es durch die Dämmerung und durchschwitzten Kleidern kalt, aber es lief weiter für mich. 
Die Messe kam in Sichtweite. Jetzt noch eine Runde um die Hallen bevor es wieder den vom Start bekannten Anstieg herunter ging. 
Auch hier standen wieder tausende Menschen. Alle Läufer wurden lauthals und motivierend angefeuert.
 Auch war die Strecke ab jetzt mit Kerzenschalen und einem glühenden Heißluftballon "ausgeleuchtet". Romantik pur. 

Ich bog ab in die Messehalle, auf den blauen Teppich. Um die Stimmung besser zu spüren, nahm ich auch meinen Kopfhörer aus den Ohren. Toll. Ich lief auf die Zielgerade ein, und der Moderator kündigte mich namentlich an. Erneute Gänsehaut. 
Mit Wasser in den Augen und hochgerissenen Armen lief ich durchs Ziel. Nur geil!!! Meine Zeit 2:27:19 Stunden - inkl. 5 menschlichen Zwischenstopps in den Büschen.
Im Finisherbereich schrieb ich zuerst eine SMS an Nadine, damit sie wusste, dass bei mir alles okay war. 

 Auf dem Weg zur Gepäckaufbewahrung erhielt ich noch meine Finisher Medaille. 
Jetzt musste ich aber zuerst einmal aus meinen verschwitzten Kleidern. Umgezogen ging ich in den nächsten Bereich der Messehallen, die Zielverpflegung. 
Hier genehmigte ich mir noch eine Cola und ein leckeres Erdinger Alkoholfrei. 
Ich traf mich mit Nadine im Zielbereich. Gemeinsam machten wir uns jetzt auf den Weg vor die Hallen. Dort waren verschiedene Essensstände aufgebaut. 
Wir mussten ja noch etwas zu Abend essen. Na ja, es war kurz vor 11 Uhr abends, es sollte eher ein Mitternachtsnack werden. 
Leider war an den Ständen ein mordsmäßiger Betrieb. Wir entschieden uns, hier nichts zu essen und stattdessen zuerst einmal in Richtung P+R Parkhaus zu gelangen.
Wir gingen zu den Haltestellen für den Bus-Shuttle Service. Auch hier jede Menge Menschen. Aufgrund der guten Organisation warteten wir nicht lange auf einen Bus. Wir bekamen sogar noch einen Sitzplatz. 


Der Rückweg führte zum Teil an der Marathonstrecke vorbei. Es waren immer noch viele Läufer auf der Strecke. 
Am Auto angekommen, folgte das nächste Positive. Wir mussten keine Parkgebühren zahlen. Hut ab, da kommt man gerne wieder. Wenn ich an die Parkgebühren in Frankfurt beim Stadtlauf denke, toll.
Wir beschlossen in einem Schnellrestaurant anzuhalten. Auf Pappburger und so hatte ich allerdings keine Lust. Aber es gibt ja auch noch andere Fast Food Ketten. Wir bestellten uns eine Luxuspizza to go und nahmen sie mit ins Hotel. Nach dem Mitternachtssnack nutzte ich noch die Badewanne und legte mich gemütlich hinein. Nach diesem Entspannungsbad ging es ins Bett. Von diesem Lauf und der genialen Stimmung werde ich noch lange zehren.
Fazit: Einer der besten Läufe. Es klappte alles. Geile Stimmung, geniales Hotel. Alles supi.

Ob ich die nächsten zwei Wochen bei irgendeinem Lauf an den Start gehe, steht noch in den Sternen. Regeneration ist das Stichwort.

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