Dienstag, 23. Juni 2015

Das Triathlon Wochenende - oder mein Debüt im Dreikampf

Nachdem Sebastian mir es bereits im vorigen Jahr vor- und bei einem Triathlon mitgemacht hatte, war es am Sonntag bei mir soweit. Ein weiterer Höhepunkt in meiner "Sportlerkarriere" stand auf dem Programm.


Ich startete bei dem Jedermann-Triathlon in Neunkirchen. Die Distanzen betrugen: 300 Meter Schwimmen, 20 km Radfahren und 5,5 km Laufen. Für dieses Vorhaben hatte ich mir bereits im vorigen Sommer ein neues Spielzeug, Scotti, zugelegt. Bevor es aber für mich auf nach Neunkirchen ging, nahm ich mir am Samstag noch ein wenig Anschauungsunterricht im benachbarten Remich/Luxembourg. Dort gastierte an diesem Wochenende der "Ironman- Zirkus".


Ironman 70.3 Remich/Luxembourg
Ironman ist die gängige Bezeichnung für die längste ausgetragene Langstrecken-Distanz im Triathlon auf kommerzieller Basis.Ein Ironman über die Langdistanz besteht aus einer Schwimmstrecke von 3,86 km (2,4 Meilen), einer Radfahretappe von 180,2 km (112 Meilen) und einem Marathonlauf (42,195 km; 26,2 Meilen), die direkt hintereinander ausgetragen werden. Die Rennserie umfasst aktuell 41 Wettbewerbe (Stand: Februar 2015).Wegen des eingetragenen Warenzeichens „Ironman“ dürfen sich andere Wettbewerbe über die Langdistanz im Triathlon nicht als Ironman bezeichnen.Seit 2006 gibt es von Seiten der WTC die zusätzliche Mitteldistanz-Serie Ironman 70.3. Ebenfalls seit 2006 ist der Triathlon auf Hawaii offiziell als Weltmeisterschaft ausgeschrieben und vom Weltverband "International Triathlon Union" anerkannt.

In Luxembourg gab es den Ironman 70.3, das heißt dort wurde die Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen - 1,2 Meilen,  90 km -56 Meilen Radfahren,  und 21 km - 13,1 Meilen Laufen) absolviert. Da Remich komplett abgesperrt war, parkten wir in Perl-Besch. Von dort fuhren Pendelbusse ins Triathlon-Geschehen. Geschwommen wurde in der Mosel. Pünktlich zum Schwimmstart der Profis standen wir am Fluss. Ein imposantes Bild, wie die Sportler die Mosel "durchpflügten".

Schwimmstart
Zuerst ging es flußaufwärts in Richtung Schengen. Nach ungefähr 800 Metern wurde an einer Boje gewendet, und es ging zurück in Richtung Remich. Bei Kilometer 1,6 stand erneut eine Wendeboje.
Wendepunkt
"Auslauf" Wechselzone
Julia Gajer -Team Erdinger Alkoholfrei- 
Nach nur fast 20 Minuten kamen bereits die ersten Teilnehmer ans Schwimmziel. Von dort ging es im Laufschritt zur sogenannten Wechselzone. Bereits auf dem Weg dorthin, zogen die Sportler sich den Schwimmanzug (Neoprenanzug) über den Oberkörper, sowie die Bademütze und auch die Schwimmbrille aus. In der Wechselzone hing an einem Ständer die persönlichen Taschen der Triathleten. In dem Wechselbeutel Schwimmen-Fahrrad waren die Radschuhe und der Radhelm sowie einige weitere nützlich Kleidungsstücke für den Teilnehmer. Nachdem der Triathlet die "Radfahrutensilien" angezogen hatte, müssen noch der Schwimmbedarf in der Tasche verstaut werden und erneut an einen Ständer aufgehängt werden. Auch das Fahrrad stand in der Wechselzone. Dieses schnappte sich der Sportler, es ging im Laufschritt zum Ende der Wechselzone (in dieser Zone ist das Radfahren TABU!) und das Abenteuer Fahrrad begann.
Hier sahen Sebastian und ich wie wichtig das sogenannte Wechseltraining ist. Wir schauten uns noch ein wenig dieses "Wechselschauspiel" an, bevor wir noch die dazugehörige Expo besuchten. Dort waren Stände einiger Händler aus dem Sportbereich vertreten. Sebastian suchte nach günstigen Nike Free. Ich probierte am Newton-Stand ein Paar Schuhe an. Nach dieser Anprobe steht für mich fest, mein nächster Laufschuh ist aus dem Hause Newton. Die Zeit verging wie im Flug und die Ersten kamen bereits vom Fahrradfahren zurück in die Wechselzone. Nun das gleiche Spiel wie vorhin, nur jetzt war es der Beutel Radfahren-Laufen. Laufsachen aus und Radsachen ab in die Tasche - die Teilnehmer absolvierten nun einen Halbmarathon.
Andreas Raelert
Team Erdinger Alkoholfrei

Manuel Kueng
der spätere Gewinner bei den Herren
Die Laufstrecke war ein Rundkurs über 4 Runden. Wir standen von nun an, an der Straße und feuerten die Sportler lauthals an.
Der Führende erreichte in einer Zeit von 3:49,35 Stunden das Ziel. Wir schauten uns noch die "Flower-Ceremony" an bevor wir wieder den Heimweg antraten.

Wechselzone einegerichtet und mein Scotti vorbereitet
Nach diesem Anschauungsunterricht war es am Sonntag für mich soweit. Um 5:30 Uhr machte uns mein Wecker wach. Ich frühstückte noch und um 7:00 Uhr machten wir, Sebastian, Nadine und ich, uns auf den verregneten Weg nach Neunkirchen. Wir erreichten zügig den Startort, das Schwimmbad "Die Lakai" und wurden freundlich auf dem Parkplatz eingewiesen. Im Foyer des Schwimmbades gab es die Startnummern (eine für den Sportler und eine zum Ankleben ans Fahrrad), das Finisher-Shirt und eine Tasche gefüllt mit netten Give Aways der Sponsoren. Zum besseren Erkennen beim Schwimmen, wurde die Startnummer noch mit Edding auf den Arm gemalt. Es wurde in Startblöcke gestartet. Da ich aus dem Startblock 6 ins Rennen ging, hatte ich noch ein wenig Zeit und ging im Kopf noch meine Utensilien für die Wechsel durch. Nachdem ich alles für die Wechselzone zusammen in einer Tasche hatte beschloss ich mich mit meinem Scotti zum Fahrrad Check-In zu begeben. Dort wurde noch kurz das Fahrrad und mein Helm geprüft. Ich suchte meinen nummerierten Platz in der Wechselzone und richtete mich um mein Rad ein. Zum späteren schnelleren Erkennen des Platzes hatte ich ein knallorangenes Handtuch auf den Boden gelegt. Darauf standen meine Rad- sowie meine Laufschuhe. Als Regenschutz legte ich noch ein weiteres Handtuch darüber und deckte alles mit einer Plastiktüte ab. In den Helm kamen meine Buffs und meine Radhandschuhe. Diesen legte ich auf den Lenker. Den Sattel bedeckte ich mit meiner Regenjacke. Aufgrund der Temperaturen von 12° C entschloss ich mich mit dieser Jacke zu fahren und zu laufen.
Sebastian checkte noch einmal meinen Platz, und es wurde Zeit für die Wettkampfbesprechung.
Wettkampfbesprechung
Alle Teilnehmer versammelten sich vor der Bühne und hörten gespannt den Rednern zu. Die Strecken wurden erklärt. Ebenso sprach einer der Schiedsrichter die verschiedenen Verbote bei einem Triathlon und die damit verbundenen Strafen an. Verboten war u.a. das Fahren in der Wechselzone, Windschattenfahren, Überfahren der Mittellinie usw.
Es gingen insgesamt über 400 Teilnehmer an den Start. Der erste Block begann das Rennen um 9:00 Uhr. Wir standen am Beckenrand und schauten den Sportlern beim Schwimmen zu. Beeindruckend! Könnte ich nur so gut kraulen. Alle 15 Minuten gingen die einzelnen Startblöcke ins Wasser. Für mich wurde es um 10:15 Uhr ernst. Ich begann  mich für meinen Start fertig zu machen.
Für den Triathlon habe ich mir einen sogenannten Zweiteiler zugelegt. Dieser besteht aus einer Radfahrhose und einem presswurstpelleähnlichen Oberteil. Diese Pelle zog ich mir an, machte den Zeitnahmechip am Fuß fest und schnappte mir meine Schwimmbrille. Ich ging zum Schwimmbecken, dort erhielt ich noch meine Schwimmbahn zugeteilt sowie eine Badekappe. Das Becken hatte insgesamt 6 Bahnen. Die Wassertemperatur betrug 22 Grad. Jeweils 5 Schwimmer teilten sich eine Bahn. Es wurde in Uhrzeigerrichtung geschwommen. Meine 5 Mitstreiter und ich machten noch unsere Startaufstellung ab, wobei der Schnellste als erster und der langsamste als Letzter startete. Ich setzte mich in die Mitte. Es gibt also doch noch langsamere Schwimmer als mich.
warten auf den Start
Die Startuhr sprang auf 1:15 Stunde um. Es ging los. Das Schwimmen ist meine schwächste Disziplin, oder besser gesagt, ich kann eigentlich nicht wirklich schwimmen. Mein Schwimmstil sah irgendwie dem eines Hundes ähnlich. Kraulen kann ich schon gar nicht (Aber das wird sich ändern. Ab September werde ich an einem 8-stündigen Kraulkurs für Anfänger teilnehmen).
so krault man richtig

Ich schwamm und schwamm und schwamm. Irgendwie verzählte ich mich und nach Bahn 8 wartete ich bereits auf die Anzeige "Letzte 2 Bahnen". Es waren doch noch vier Bahnen. Ich drosselte mein "Tempo", sonst wäre ich "abgesoffen" ;-). Endlich erreichte ich die 10. Bahn, und das Schild wurde mir ins Wasser gereicht. Das hieß für mich: einmal hin und wieder zurück, dann raus aus dem Becken.
Nach 9:22,23 (97. von 98 nach dem Schwimmen) Minuten was das "Schlimmste" für mich geschafft.
 Es geschah das, wovor mich einige Triathleten gewarnt hatten: Der Übergang vom liegenden Schwimmen ins stehende Laufen und damit der Verlust des Auftriebes im Wasser: Meine Beine sackten leicht ab. Es fühlte sich wie Pudding an. Nach den ersten Schritten wurde es aber besser. Ich lief in die Wechselzone. Dort streifte ich mir meine Buffs über, setzte den Helm auf den Kopf, schnallte ihn zu (ohne aufgesetzten und verschlossenen Helm ist das "Berühren" des Fahrrades verboten). Ich zog mir meine Radschuhe und die Regenjacke an. Als ich fertig angezogen war kam, mein Scotti ins Spiel. Da das Fahren in der Wechselzone verboten war, schob ich das Rad im Laufschritt bis zur Markierung. Dort schwang ich mich auf mein Scott. Nun begann Teil 2 des Triathlons, 20 km Radfahren. Beim Check-In des Fahrrades hatte ich eine mittlere Übersetzung gewählt, damit war das Anfahren ein Kinderspiel. Direkt nach dem Start ging es ein wenig bergauf. Durch die mittlere Übersetzung, war dies kein Problem. Mein Puls lag im oberen Bereich, aber nun kam eine Abfahrt. Diese nahm ich zur "Regeneration" und schnaufte erstmal kurz durch. Dabei gingen mir so einige Sachen durch den Kopf: Hoffentlich hält das Fahrrad. Was mache ich, wenn sich wieder die Speichen lösen? Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Platten bekommen usw. Die Strecke ging eigentlich stetig hoch und runter. Im Läuferbereich würde ich sagen: "Sie ist wellig." Nach 5 Kilometern kam der erste Wendepunkt und es ging zurück zum Schwimmbad. Nochmals die gleiche Runde. Beim Blick auf meinen Fahrradcomputer sah ich, dass ich meine angestrebte Zielzeit von unter 45 Minuten doch noch erreichen kann.
Kurz vor dem zweiten Wechsel
Ich hörte aber auch, dass sich mindestens eine Speiche erneut gelöst hatte. Ich hielt trotz allem mein Tempo bei. Ich erreichte nach 43:53,1 Minuten (Platz 78) erneut die Wechselzone. Bereits in der Anfahrt stieg ich aus den Schuhen und lief barfuß zu meinen Laufutensilien. In die Laufschuhe hinein und Teil 3 begann: 5,5 km Laufen durch das Käsbruchtal auf einer welligen, teils asphaltierten Strecke.
Auf geht es. Teil 3 beginnt
Es dauerte einen Kilometer bis ich einen angenehmen Laufstil fand. Nach zwei Kilometer spürte ich auch meine Zehen wieder. Das sind die Nachteile, wenn man bei diesen Temperaturen ohne Strümpfe Fahrrad fährt oder läuft. Bei Kilometer 3 gab es ein Versorgungsstelle. Ich griff mir einen Becher Wasser. Bei Kilometer 5 bog ich wieder auf die Straße ein. Noch 500 Meter bis zum Ziel. Nach 33:41,2 Minuten (94. Laufzeit) erreichte ich es.
Ich schloss meinen ersten Triathlon in der Super-Gesamtzeit von 1:30:23,1 Stunden ab. Dies bedeutet für mich Platz 87 von 98 Startern. Ich habe Lunte gerochen. Das wird garantiert nicht mein letzter Triathlon gewesen sein.
Urkunde

Diaschau zum Triathlonwochende


Ich kam verletzungsfrei durch diesen Wettkampf. meinem Scotti geht es allerdings nicht so gut. 3 Speichen haben sich verabschiedet. Um den Schaden zu beheben, muss ich nun das Laufrad zentrieren, und die Speichen mit Schraubensicherung festziehen.




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Mein letzter Lauf vor den Ferien wird am Sonntag in Trier sein. Dort starte ich für das Team-Erdinger-Alkoholfrei beim 32. Trierer Stadtlauf. Ich werde mich auf der Halbmarathon-Distanz versuchen.
Ab dem 06. Juli starte ich mit dem Marathontraining, denn am 25.10. kommt es zu einem weiteren Highlight.
Meine Startnummer beim Frankfurt Marathon


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