Donnerstag, 15. Oktober 2015

Toughrun, mein letzter längerer Lauf vor Frankfurt

Es ist wieder soweit. Der Toughrun steht vor der Tür. In diesem Jahr nehme ich diesen Batschlauf als letzten langen Trainingslauf für mein diesjähriges Saisonhighlight, den Marathon in Frankfurt.
Mit mir geht erneut Monja an den Start.
Wir treffen uns um 9:00 Uhr in Heusweiler und machen uns gemeinsam auf den Weg in Richtung Bexbach. Auf dem dortigen Utopion-Gelände standen freundliche Helfer bereit und wiesen uns einen Parkplatz in Nähe der Laufstrecke. Noch ein kurzer Fußweg bis zum großen Start- und Zielplatz. Dort trafen wir bekannte Gesichter, wie die Batschqueen Carmen, Jasmin und Stefan, Sabrina und Mirjam und viele weitere. Nun wurde es Zeit für das erste Hindernis, ein frisch gezapftes Ur-Pils aus dem Hause Karlsberg. Da es sich auf einem Bein schlecht steht, kam auch noch ein zweites gleich hinzu. Allein an diesen zwei Bier merkt man, das bei mir bei diesem Lauf der Spass im Vordergrund steht. Allmählich wurde es Zeit und wir zogen uns um.

Dieses Mal probierten wir ein neues Kostüm aus, Mr. und Misses Santa Claus. Nachdem wir die roten Kleider als Nikolaus angezogen hatten, gingen wir zum vorher Foto vor die Toughrun-Fotowand. Unter der Kostümierung hatte ich wie immer ein 3/4 Laufhose und ein Funktionsshirt am Körper. Als Schuhe nutzte ich erneut meine Viking Vertes Mid GTX. Gegen 10:45 Uhr ging es in den Vorstartbereich. Als Startnummer erhielt ich in diesem Jahr die 002. Carmen war die 001 und Monja die 018. Mit Sprüchen wie "Macht Platz für die Königin" (als Anspielung auf die Batschqueen Carmen) oder "Hier geht es nach der Reihe und nicht nach der Schönheit, wobei auch dann dürften wir in der ersten Reihe stehen!" (auf Anspielung auf unsere Startnummern) schafften wir es in die erste Startposition.
Vorher, noch sauber und komplett angezogen
Bevor es zum Startschuss kam hielt Theo vom Veranstalter "Erlebnisraum" noch ein kurze Ansprache und der Commander FaRK heizte die Stimmung an. Der Start erfolgte in drei Blöcke. Dies erwies sich bereits im vorigen Jahr als großer Vorteil und führte damals zu kaum Stau. Auf Grund unserer Startnummer waren wir natürlich im ersten Block. Um 11:04 Uhr schickte uns Theo auf die knapp 13 km lange Strecke. Die Strecken-Führung hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert.
Die Stimmungskanone vor dem Start

Satrtaufstellung Block 1

Es ging nach Start und Ziel rechts über eine Wiese bevor wir am ersten Hindernis "Powerride" ankamen. Mit Schwung und natürlich Kopf über rutschten wir dem Berg hinab. Kurz vor dem dahinter befindlichen Gebüsch abgebremst und weiter ging es.
dieser Gesichtsausdruck


Nach kurzem Laufen kam bereits das nächste Highlight. Ein großes natürliches Wasserloch, "Swamp". Durch den heißen Sommer dieses Jahr war allerdings kein Wasser vorhanden, sondern es war ein großes Batschloch. Eigentlich ganz nach meinem Geschmack. Wir versuchten den Sumpf auf allen vieren zu überwinden, was auch am Anfang gelang. Gegen Ende des Hindernisses wurde es allerdings tief. Ich versank bis auf die Ellenbogen. Mein Kostüm erwies sich bereits jetzt als schlecht. Durch den schweren Matsch zog es mir die Hose förmlich aus. Die Arme meines Oberteiles wurden ebenfalls länger und waren eher hinderlich. Mit Hilfe anderer Teilnehmer gelang es uns aus dem Matsch hinaus zu kommen. Meine Hose hing mir auf den Knien. Um nicht zu stürzen und mich zu verletzen zog ich die Hose aus.
SWAMP auf allen vieren
Nachdem wir nun den Matsch gemeistert hatten ging es querfeldein durch den Wald zur Verpflegungsstation. Wie immer hatten dort nette Helfer Zitronentee, Wasser, Müsliriegel und Traubenzucker vorbereitet. Auf Wunsch wurde auch "gefüttert". Ein toller Service, denn alles außer die Mütze war bereits jetzt schon Batschbraun.
Nach dieser Stärkung folgte eine 11 % Steigung durch den Wald. Dieses 300 Meter lange natürliche Hindernis nannte sich "Warriors Prayer". Wir betätigten uns als "Bergsteiger" und bezwangen diese Steigung. Um Kraft zu sparen gingen wir meistens die Anstiege. Bergab und die wenigen flachen Stücke meisterten wir im Laufschritt.


Das nächste Hindernis kam in Sichtweite. "Dungeon" war, wie es sich für den dreckigsten Lauf im Saarland gehört, ein Matschloch. Dazu wurde in eine Wiese zwei ca. zwei Meter auf zehn Meter große Löcher angelegt. Eines dieser Löcher wurde mit Wasser gefüllt. Damit es dunkler wird kam noch eine schwarze Folie darüber. Jetzt nur nicht puppsen. Da ja das Wasser im Swamp fehlt nutzte ich dieses Loch um ein bißchen zu schwimmen. Eigentlich hätte ich ja auch heute noch eine Kraulstunde gehabt. die musste ich jetzt nachholen. Nach dem schwimmen musste das zweite Loch, dieses Mal ohne Wasser, auf allen vieren durchkrabbelt werden. Auch dies gelang uns problemlos.
Wir konnten nun "rollen" lassen. Bis zum nächsten Hindernis ging es nur hinunter. Es folgte der "Mudpool", zwei mit Batsch gefüllte Container. Auch diese zwei Matschbehälter nutzte ich zum schwimmen.
Mudpool

Wir kamen wieder an der Verpflegungsstelle vorbei. Erneut ging es einen kurzen Stich hinauf.
Vom "Battlefield" war schon von weiten Rauch zu sehen und Musik zu hören. Dieses Schlachtfeld wurde in diesem Jahr erneut aufgepimpt. Neben den Mitglieder der FaRK Gruppe gab es nun auch Nebelmaschinen. Wie es sich fürs Battlefield gehört, waren dort mehere Hindernisse in kurzer Reihenfolge. Es begann mit einem Weg aus Reifen. Danach folgte mein unbeliebteste Hindernis, die Hangelstrecke. Erneut drückte ich mich vor dem Hangeln und lief ungestraft durch. Nach dem hangeln ging es zum robben. Dafür wurde ein Stacheldrahtfeld aufgebaut. Ich brauchte drei Jahre, um herauszufinden, das es gar kein richtiger Stacheldraht ist. Denn es war nur eine Schnur in Drahtoptik. Als ich das Feld bezwungen hatte wurde ich von einer jungen Dame angesprochen. Es stellte sich heraus, das diese Dame vom Magazin Saar-Scene ist. Ich gab mein erstes Interview. Das besondere an dem Interview, es fand auf einer Massageliege statt und meine Waden wurden dabei durchgeknetet. Eine Wohltat.




Eine neue Aufgabe hatte der Veranstalter für uns Läufer vorbereitet, "Highway to Hell". Erneut ging es auf die Knie und wir mussten unter zwei Baustellengitter durchkrabbeln. Damit es schöner ist kam noch Rindenmulch in Spiel. Keine Wohltat.

Trotz 3/4 Laufhose sind meine Knie sehr ramponiert. Allmählich schloss sich die erste von drei Runden.
Die Stecke führte wieder hinab. Um auf die Hauptzufahrtsstrasse zu gelangen, mußte noch ein Berg "Mornig Glory" bezwungen werden. Ein klein wenig erinnert er mich an meinen Respektberg vom Nürburgring. Allerdings sind hier in Bexbach kleine Stufen im Berg, was ein Aufstieg erleichtert.
Die Hauptzufahrsstrasse überquerten wir und sahen schon die "Glory Mountains". Wie es sich für ein Hindernisrennen war dies ein Berg aus Strohballen. Vorn hoch und hinten runter.



Das letzte Hindernis kam "Walls of Honour". Wir befanden uns auf einem ehemaligen Bundeswehr-Manövergelände. Diese Mauern stammen noch aus dieser Zeit und sollten Panzer aufhalten. Uns konnten sie allerdings nicht aufhalten, wir stemmten uns hinüber. Na gut, um mich nicht zu verletzen, nahm ich die "Frauen"-Spur. Diese war ein klein wenig niedriger, als die Mauer für die Männer. Das Veranstalterteam hatte extra ein paar Tage vor dem Lauf die Mauern eigenhändig erhöht.

Wir befanden uns jetzt kurz vor Start und Ziel. Nun noch einen kurzen, knackigen Anstieg hinauf, bevor wir auf der Zielgeraden unter anderen von einer Wassernebelwand erwartet wurden. Aber auch Commander FaRK wartete auf die Läufer, um sie im strengen Befehlston zu "pushen". Heute erlebte ich aber auch die sanfte Art des Commanders. Vielleicht hatte er ja auch Angst vorm Weihnachtsmann, denn er war uns gegenüber lammfromm und auf Kuschelkurs eingestimmt. Mit diese liebevollen Art bekommt er garantiert ein Geschenk an Weihnachten.
Wir liefen unter dem Startbogen durch, die zweite Runde begann. Die Rutsche funktionierte tadellos. Wir kamen erneut kurz vorm Gebüsch zum stoppen. Der Swamp war bereits jetzt noch batschiger und tiefer. Wir überlegten uns einen Schlachtplan ohne größere Probleme das Loch zu überwinden. Erneut auf allen vieren versuchte ich Herr über den Batsch zu werden. Es gelang mir natürlich nicht. Auf den letzten fünf Metern versagte meine Krabbelkunst. Mit Arm- sowie Beinbewegungen und der tatkräftigen Hilfe anderer Teilnehmer kam ich doch endlich aus dem Sumpf heraus. Danke noch dafür.


Mit matschigen Schuhen mussten wir eine kleines Stück durch den Wald. Trotz den Vikings kam ich ins rutschen. Ich fing mich, Puh nix passiert. Jetzt wurde ich vorsichtiger. Schließlich wollte ich  mich ja nicht noch verletzen. Bereits jetzt überlegte ich ob ich in der nächsten Runde diese Passage aus lasse.
Wir kamen an der Verpflegungsstation vorbei. Auch dort war noch alles im grünen Bereich und alles noch vorhanden. Danke bereits jetzt an die Firma HIEBL für dieses tolle Engagement.


Die 11 prozentige Steigung, Warriors Prayer, war problemlos machbar. Wir liefen weiter zum Dungeon. Auch hier setzte ich meinen Schwimmkurs fort. Ebenso wie in den beiden Matschcontainer. Dieses Mal wurde ich sogar von einer Kamera begleitet.
Im Battlefield erneut durch die Reifen und unter der Hangelstrecke durchgeschmuggelt. Unter dem Pseudo-Maschendraht durchgerobbt bevor es wieder zum krabbeln in den Rindenmulch ging. Die kommenden zwei Berg bezwungen und auch die Panzer-Mauern überstiegen wir erneut.
Die dritte Runde war zum Greifen nahe.
"Powerslide" check. Den "Swamp" umgingen wir, da ich nach den Rutsch-Problemen in der zweiten Runde Verletzungsangst hatte. Auch beim "Warriors Prayer" fand ich einen einfachen, nicht so ausgetretetenen Weg. Wir konnten dadurch rutschfrei die Steigung bewältigen. Nun ging es zum dritten Mal ins Dungeon und in die Matschcontainer. Schließlich musste ich noch mein heutiges Schwimmprogramm abspulen.  Beim Rausspringen aus dem Schlammcontainer passierte es. Ich bekam Schmerzen im Oberschenkel. Von nun an machte ich noch vorsichtiger, schließlich steht Frankfurt vor der Tür. Aus diesem Grund bewältigte ich auch nicht den zweiten mit Schlamm gefüllten Container und ging außen vorbei. An der Verpflegungsstaion gab es noch alles, sogar Becher, in Überfluss. Auch im "Battlefield" qualmte und rauchte es noch. Erneut mogelte ich mich am Hangelgerüst vorbei und das Robben klappte auch schmerzfrei. Beim der Autobahn zur Hölle versuchte ich eine neu Strategie. Ich legte mich Quer unter das Hindernis und rollte mich dann darunter durch. Im Nachhinein war dies die beste Art für meine Knie. Die letzten beiden Berge stemmte ich mit "angezogener" Handbremse und die "Walls of Honour" ließ ich ebenfalls nun aus. Nachdem Monja die Mauern überstiegen hatte, ging es noch einen kurzen Anstieg zu Start und Ziel hinauf. Gemeinsam liefen wir nun durchs Ziel.
Zieleinlauf

Bevor wir uns noch den gröbsten Dreck an der Kärcher-Station abspritzen ließen, gönnten wir uns noch ein Hopfenblütentee aus Homburg und das Nachher-Foto.
Nachher, ziemlich batschig war es

Nachdem wir vom gröbsten Schlamm befreit waren nutzte ich noch die Duschen für die toughen Kerle. Tough deshalb, es sind Gartenschlauchduschen mit kalten Wasser. Aber wer solch ein Lauf beendet, für den ist kaltes Wasser auch nichts besonderes mehr.


Wie jedes Jahr ein empfehlenswerter Lauf ohne Zeitdruck, bei dem Spaß im Vordergrund steht. In diesem Jahr mehr Batsch als jemals davor. Auch die Organisation war pefekt. Eine gute Wahl erwies sich der externe Caterer für die Heldenverpflegung, auch dies funktionierte einwandfrei. Eigentlich gibt es bei diesem Lauf nichts zu bemängeln.


Mein Dank geht u.a.:
  • Fa. HIEBL für die super Organisation der Verpflegungsstation
  • Agentur Erlebnisraum, die uns diesen Spaß ermöglichen
  • dem Malteser Hilfsdienst Homburg für den Sanitätsdienst
  • den vielen Fotografen, die uns Läufer viele unentgeltliche Bilder (über 2000 Stück) ermöglichten. Ich kenne das mit den Bildern auch anders.
  • den freiwilligen Helfer, Zuschauer usw., denn mit diesen lebt und fällt solch eine Veranstaltung
  • alle die ich an dieser Stelle vergessen habe

Hier noch einige Daten über den Lauf
  • Lauf fand zum fünften Mal statt
  • dieses Jahr mit Teilnehmerrekord von 900 Starter; beim ersten Toughrun gingen 142 Läufer an den Start
  • keine Zeitnahme, ausgezeichnet wurden dieses Jahr u.a. das Team "Batscherinas" als beste Stimmungsmacher auf der Strecke. Die Fans des "Team Baustelle" erhielten einen Preis für ihre Verkleidung als orange-weiße Verkehrshütchen.
  • Auch die Romantik kam in diesem Jahr nicht zu kurz. Irene Barbea Fernandez erhielt unter dem Start- und Zielbogen einen Heiratsantrag von ihrem André Kraus. Was sie natürlich bejahte. Als Auszeichnung erhielten beide den Romanzikpreis.
  • Die Anmeldung (Bitte Impressum beachten) fürs nächste Jahr ist bereits geöffnet. Nähere Infos demnächst
Die Auszeichnungen im Überblick:
  • Navigationstrostpreis: Younes Ababneh, der trotz 2 km Umweg (Verläufer) als einer der ersten im Ziel war
  • Weiblicher Zuschauerpreis: "Batschwatch" für das attraktivste Team
  • Beste Fangruppe: Die Fans des "Team Baustelle", die als orange-weiße Verkehrshütchen kostümiert waren.
  • Stylepreis: Mia Dietrich und Bibi Eichhorn für das größte "Modebewusstsein"
  • Beste Stimmung auf der Strecke und der Fotobühne: die "Batscherinas" 
  • Bester Einsatz für den Ersatzmann: "Team Zusammenkunft", die die Stoffpuppe Elli bis ins Ziel getragen hatten
  • Romantikpreis: Irene Barbea Fernandez und André Kraus weiks sie sich unter dem Start- und Zielbogen verlobt haben.







Jetzt ist noch knapp eine Woche bis zu meinem Start in Frankfurt. Am Sonntag laufe ich im Deutsch-Französichen Garten beim 7. Saarländischen Freundschaftslauf gegen Depressionen. Weiter Infos gibt es auf der Hompage (Bitte Impressum beachten).

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