Dienstag, 21. April 2015

Globus-Marathon St. Wendel, mein zweiter Halbmarathon in diesem Jahr

Eigentlich wollte ich bei dieser Veranstaltung mein Marathon-Debut geben, aber leider verletzte ich mich während einesTrainingslaufes. Durch diese Verletzung musste ich eine knapp 6-wöchige Laufpause einlegen.
Neben dem Marathon gab es bei dieser Veranstaltung auch einen Kidsmarathon (2,195 km Strecke), einen Teammarathon (die 42,195 km werden als Staffellauf durchgeführt) und einen Halbmarathon. Da ich bei dieser einzigartigen Veranstaltung, an den Start gehen wollte, machten wir uns am Sonntag auf den Weg nach St. Wendel. Es findet leider in diesem Jahr nix Vergleichbares im Saarland mehr statt  Ich hatte das Glück bei Karlsberg Gründels einen Startplatz zu gewinnen. Dieser Startplatz galt für die Halbmarathondistanz. Für den Kidsmarathon war ich leider zu alt. Neben dem Startplatz erhielt ich von Karlsberg noch ein Erinnerungsfoto, ein Gründels Laufshirt und einen Sixpack Gründels Fresh Radler.

Um 7:00 Uhr hieß es für Nadine und mich aufstehen und frühstücken. Viel Hunger hatte ich nicht. Als Getränk bereitete ich mir einen Espresso mit Vanille-Eiweißshake, zu. Mhmmmm lecker. Die Tasche war gepackt und gegen 8:00 Uhr starteten wir in Richtung Kreisstadt St. Wendel. Wir wussten zwar, wo der Parkplatz und die Startnummernausgabe waren, aber genauso gut wusste ich, das Teile der Strecke über die B41 verliefen. Diese war deswegen bereits gesperrt, so dass wir großangelegte Umleitungen fahren mussten. Um 9:00 Uhr erreichten wir den Parkplatz am Bosenbachstadion. Von dort hatten wir die Wahl mit einem Shuttle-Bus zu fahren oder ungefähr 500 Meter zu gehen. Wir entschieden uns für die Gehvariante. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Bahnhofstraße und den Schlossplatz, den Mittelpunkt des Laufes mit Start und Ziel. Wir mussten allerdings noch zum Saalbau die Startnummer abholen. Aber wo war der Saalbau? Ein bisschen kenne ich mich in St. Wendel aus, aber im Saalbau war ich noch nicht. Irgendwann sahen wir ein Schild und schon standen wir vor dem gesuchten Gebäude.
Es war alles gut organisiert. Im Erdgeschoss befanden sich die Nachmeldung, Essens- und Getränkestände, Sitzmöglichkeiten und die Halle für die spätere Siegerehrung. Die angepriesende Marathon-Expo befand sich ebenfalls in der Halle. Gut, Expo war ein klein wenig übertrieben: Ein Sponsor aus dem Sportbereich hatte einen kleine Stand dort aufgebaut und das war es.
Inhalt des Starterpacket
In der zweiten Etage gab es die Marathon-Shirts und die Startnummern für bereits gemeldete Läufer. Also auch für mich. Meine Startnummer genannt und schon hielt ich eine reichlich gepackte Tasche mit meiner Nummer und Zeitnahmetransponder in der Hand.
Wir gingen wieder zurück zum Auto. Dort packte ich meine Tasche für die spätere Kleiderverwahrung um. Den Rest ließ ich im Kofferraum. Wir hatten noch Zeit. Start des Halbmarathons war um 11:00 Uhr. Da sich alles zentral abspielte und die Strecke sternförmig verlief, schlenderten wir zum Bahnhof. Dort besprach ich mit Nadine, wo sie sich hinstellen konnte, um mich ein paar Mal sehen zu können.
Die Zeiger der Uhr näherten sich der 11, und ich zog meinen warmen Kleider aus.  Diese verstaute ich in dem zuvor erhaltenen Beutel und brachte ihn zur Tiefgarage. Dort war die Kleiderverwahrung untergebracht. Auch die Abgabe klappte vorzüglich. Ich war nachher mal auf die Rückgabe gespannt! Ich startete dieses Mal in meiner Zoot Laufhose, dem orange farbenen "Kenias allerletzte Reserve" Shirt. Darunter trug ich das Gründels Laufshirt,  das leider trotz großer Größe so eng war, dass ich aussah, wie Presswurst und nur als Unterhemd dienen kann. Außerdem hatte ich meine geliebten CEP Kompresionsstrümpfe und Armlinge angezogen.
Es ging zum Start. Ich verabschiedete mich noch von Nadine und verschwand im hinteren Bereich. Auf Grund der ganzen Geschichten in diesem Jahr peilte ich eine Zeit von 2:25 Stunden an; alles darunter wäre supi.

Start- & Zielbereich
Das Feld zählte von 10 hinunter, ein Schuss, LOS geht (Läuft) es! Ich fädelte mich hinten ein und versuchte anfangs eine Pace von 6:30 bis 7:00 Minuten zu laufen. Leider gab es bei diesem Lauf keinen Zug- oder Bremsläufer an dem ich mich orientieren konnte. Dumm.
kurz vorm Start
Die Strecke verlief zuerst von der Bahnhofstraße nach links am Bahnhof (Wechselpunkt des Staffellaufes) vorbei in Richtung Industriegebiet Werksstraße. Beeindruckend bereits jetzt die Zuschauerzahl an der Strecke.
Die ersten Meter sind geschafft
copyright energis.de
Wir liefen auf den ersten Kilometer an einer Behindertenwohneinrichtung vorbei. Dort standen einige Bewohner an der Strecke und feuerten die Läufer lautstark, mit Eimer als Trommel bewaffnet, an. Gänsehaut pur. Irgendwann kam es zum Wendepunkt nach 1,6 Kilometer (meine Zeit: 10:18,5 Minuten) und es ging zurück. Hier traf ich auch zum ersten Mal Nadine, kurz gewunken, es LÄUFT!
Gleich geht es zur B 41
Es kam zum langweiligsten Stück der Strecke. Das Feld lief in Richtung Oberlinxweiler auf die B41. Eine Seite hoch und eine Seite runter. Am Anfang der B41 kam auch bereits der erste Verpflegungspunkt. Auch diese Punkte waren bestens organisiert. Es gab Wasser, Isogetränke und Obst. Ich nahm einen Schluck Wasser. Jetzt hieß es gegen den Wind ankämpfen. Wenn man die Strecke läuft, merkt man erst, wie wellig diese Bundesstraße ist. Bestzeitentaugliche Strecke ist anders. Zwischen Kilometer 5 & 6 kam mir der Führende bereits entgegen. Dieser hatte bis dahin schon über 8 km abgespult. Meine Güte, gab der Gas. Bei Kilometer 6,4 kam der zweite Wendepunkt (Ich lief bis dahin 39:23,1 Minuten). Gewendet und zurück. Es war immer noch sehr windig. Kilometer 7, 8 und 9 gingen vorbei. Die Bahnhofstraße kam wieder näher und damit auch die pushende Stimmung. Wir liefen wieder am Bahnhof vorbei. Dort stand eine Liveband, tolles Feeling. Die Hälfte des Halbmarathons war vorbei. Meine Zeit immer noch supi: 1:06:07,8 Stunde.
Zurück in Richtung Bahnhof
Die Strecke führte links in die Tholeyer Strasse. Auch hier spielte eine Live-Band (Prison Band). Nach meinem Geschmack die beste. Ein bisschen unglücklich war der Standort allerdings, da kurz darauf eine Unterführung folgte.
Die Musik tat dort richtig weh in den Ohren. Wir bogen erneut rechts ab in die Alsfasser Straße in Richtung Bliesen. Hier saßen die Anwohner rechts und links an der Straße. Richtige Volksfeststimmung mit Holzkohlegrill, Getränke und lautstarken Anfeuerungen. Nur die Straße war mal wieder leicht wellig und der Wind tat sein Übriges. Ich merkte, es würde schwer werden. Am Verpflegungspunkt Hatte ich einen Becher Wasser zu mir genommen und ein Stück Banane gegessen. Wir liefen Richtung Wendepunkt 3 bzw. Kilometer  12,9. Die Wende war in Sicht. Ich drehte, und es ging wieder zurück (Zeit: 1:21.47,8 Stunde), erneut an den coolen Zuschauern und an der tollen Band vorbei. Auch Nadine erblickte ich. Kurzes Fotoshooting, es LÄUFT! Übrigens lag ich in dem Moment bei einer Zielzeit von knapp 2:15 Stunden.

LÄUFT!
Was ich nicht wusste, jetzt würden die anstrengensten Kilometer in meinem noch kurzen Läuferleben kommen. Es ging in den nächsten Ortsteil von St. Wendel, nach Urweiler. Dort war auch der höchste Punkt des Laufes mit 300 Höhenmeter. Ich lief bis Kilometer 16, und ich merkte es: Der Mann mit dem Hammer kam und erwischte mich. Doch wieder zu schnell angegangen. Ich quälte mich zum nächsten Verpflegungspunkt. Dieses Mal kam zum Wasser und der Banane noch Cola dazu. Es half nichts. Die Beine wurden schwerer. Jetzt ging es auch noch einen kleinen Anstieg hinauf. Ich kapitulierte und legte eine Gehpause ein. 
Nach der kurzen Gehpause versuchte ich erneut locker zu laufen und kam zum Stimmungshöhepunkt  bei diesem Lauf, abgesehen von Start und Ziel. Dieser Zuschauerpunkt nannte sich "Elektro-Grewener-Arena". Es war ein kleines Fest. Ein örtlicher Elektrohandel hatte dort u.a. einen DJ und eine Liveband engagiert. Getränke- und Essensstand waren natürlich auch dort. Und erst die Stimmung, bombastisch. Stetig ging es hoch und runter bis bei Kilometer 17,9 der nächste Wendepunkt kam. Meine Zeit lag bis dorthin bei einer schwächelnden 1:57.14,2 Stunde. Noch knappe 3 km. Nochmals an der Arena vorbei. Erneut hoch und runter. Am letzten Verpflegungspunkt nochmals ein Wasser-Cola Gemisch zu mir genommen. Jetzt wurde ich auch noch von dem ein oder anderen Teilnehmer überholt. Auch musste ich erneut eine Gehpause einlegen. Meine Oberschenkel schmerzten. Der letzte Kilometer, noch einmal am Bahnhof vorbei und in die Bahnhofstraße einbiegen, 300 m bis zum Ziel. Ich versuchte einen Sprint. Es wurde ein quälendes Sprintchen. Der rechte Oberschenkel ging zu. Ich zählte die Schritte, noch über den roten Teppich.

Zieleinlauf
ZIEL erreicht. Meine Zeit, 2:21.51,7 Stunden, unter 2:25, SUPI. 
Im Zielbereich habe ich noch ein Schokobrötchen und ein Gründels Fresh zu mir genommen und mit Nadine noch einen Treffpunkt ausgemacht. Dann ging es zum Fotoshooting mit meinem Gründels Fresh Presswurst-Shirt.
Sieht irgendwie aus wie Presswurst ;-)
Eine großartig, organisierte Laufveranstaltung ging zu Ende. 
Noch ein kleine Anmerkung oder ein Vergleich zum Gourmet Halbmarathon in Saarbrücken:
Man merkt direkt, das der Sport in St. Wendel großgeschrieben wird. Auch, dass sich die Stadt an dieser Veranstaltung beteiligt hat, bemerkte man. Schließlich war die Stadt St. Wendel sogar Veranstalter dieses Events und mit Globus hatte man auch einen finanzkräftigen Sponsor. All das fehlte dem Veranstalter des Gourmet-Halbmarathons in Saarbrücken. Da nimmt man als Teilnehmer auch das kilometerlange Laufen auf der abgesperrten B41 in Kauf. Nach der Absage des Saarschleifenmarathons in Mettlach und des Gourmet-Halbmarathons in Saarbrücken ist dies der einzige Langstreckenlauf, der durch eine Stadt führt. Wenn ich die restlichen Halbmarathons im Saarland nehme, welche fast ausschließlich an der Saar entlang gehen, dann ist dieser hier in St. Wendel schon etwas besonderes. Auch die vielen Zuschauer und die Volksfeststimmung fehlten in Saarbrücken.
Zeitauswertung

Medaille


Streckenplan
Urkunde
Mein persönliches Fazit, heute mal in Positiv und Negativ unterteilt.
POSITIV: Die kurzen Wege und der Busshuttle Service zu bzw. von den Parkplätzen und Duschen. Alle freiwilligen Helfer, waren stets nett und hilfsbereit. Tolle Organisation und Zuschauer. Super Verpflegungsposten auf der Strecke, dort klappte alles.
NEGATIV: Schlechte Beschilderung, alle Schilder standen vom Marathonzentrum kommend. Vielleicht wäre es besser, die Schilder auch von der anderen Richtung kommend hinzustellen. Wir liefen zum Beispiel dreimal an der Straße vorbei, in der es die Startunterlagen gab. Ein Wegweiser, und wir hätten den Saalbau direkt gefunden.

Mein Dank geht an alle freiwilligen Helfer, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen und ihre Freizeit geopfert hatten. 

Bei mir geht es nächsten Sonntag mit dem Haldenlauf in Reden weiter. Dort werde ich wieder beim 10,6 km Hauptlauf an den Start gehen.




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